Vorschlag des Osnabrücker Kolpingwerks
So hat die Rente Zukunft
Wenn das Rentensystem nicht reformiert wird, steht es zwischen 2030 und 2034 vor dem Aus. Mitglieder des Osnabrücker Kolpingwerks haben Ideen entwickelt, damit das nicht passiert. Ihnen geht es vor allem um Gerechtigkeit.
Zwei Jahre Arbeit liegen hinter Markus Kleinkauertz, Markus Silies und Norbert Frische. Sie haben sich Gedanken gemacht, wie die Gesetzliche Rentenversicherung zukunftsfähig gemacht werden kann. Ohne Änderungen stehe das System zwischen 2030 und 2034 vor dem Aus, sagt Kleinkauertz aus Bohmte, der sich im Diözesanvorstand um die Arbeitswelt kümmert.
Ergebnis der Arbeit ist ein Positionspapier, das das Kolpingwerk in diesen Tagen vorlegt. Gedanken zur Rente haben sich katholische Verbände in den vergangenen Jahren immer wieder gemacht, auch das Kolpingwerk. Doch viele zugrunde gelegte Zahlen seien nicht mehr aktuell, sagen die drei Kolping-Mitglieder. Beispielsweise steige die Lebenserwartung, was zugleich bedeuten könne, dass Menschen länger arbeiten.
Der sogenannte Generationenvertrag sichert den Ruheständlern die Rente, die der erwerbstätige Teil der Bevölkerung finanziert. „Deshalb ist nur mit Kindern die Rente zukunftssicher“, lautet eine zentrale Position in dem Kolping-Papier. Eine nachhaltige und stabile Rentenversicherung müsse leistungsgerecht sein, indem sie die Erziehung von Kindern in angemessener Weise mit den Beitragszahlungen verknüpft. Zum Beispiel, indem Eltern von Kindern weniger Beiträge zahlen, mehr Rente erhalten oder früher in Rente gehen dürfen. Eine Kombination dieser drei Maßnahmen hält das Kolpingwerk für vorstellbar.
Frische, Kleinkauertz und Silies machen deutlich, dass sie sich mit vielen Fachleuten unterhalten haben, selber aber keine Fachleute sind. Sie wünschen sich, dass ihre Vorschläge jetzt durchgerechnet werden – „und zwar ohne Denkverbote“, sagt Kleinkauertz. Allzu oft würden gute Ideen daran scheitern, dass Lobbyisten vorschnell dazwischengehen und weitere Entwicklungen behinderten. Außerdem wird es darum gehen müssen, die Frage nach der längeren Lebenserwartung – und damit längeren Rentenbezugs – zu beantworten. Soll heißen: Ohne eine dynamische Verlängerung der Lebensarbeitszeit wird es nicht gehen.
Matthias Petersen
Das Positionspapier zum Nachlesen: www.kolping-os.de