Folgen der Corona-Pandemie

So kann die Weltkirche helfen

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Die katholischen Bischöfe, Hilfswerke und Orden rufen zu einem Sonntag der Solidarität auf. Mit einer Corona-Kollekte wollen sie die Menschen, die weltweit besonders stark unter den Folgen der Pandemie leiden, unterstützen.

Kirchliche Corona-Soforthilfe: Schwester Neusa de Nascimento (rechts) verteilt Lebensmittel, Hygiene­artikel und Schutzmasken in Brasilien.
Schwester Neusa de Nascimento (rechts) verteilt Lebensmittel, Hygiene­artikel und Schutzmasken in Brasilien. 

Von Sandra Röseler 

„Wer nicht aus dem Haus gehen darf, verdient kein Geld“, sagt Schwester Neusa de Nascimento. Sie arbeitet für die Fischereipastoral in Quilombo Caraíbas in  Nordbrasilien. Die Corona-Pandemie habe vielen Leuten dort die Einkommensquelle geraubt, erzählt sie. Bauern etwa konnten wegen der Ausgangsbeschränkungen ihre Ernte nicht verkaufen.

Brasilien zählt mit fast vier Millionen bestätigten Corona-Fällen und weit über 100 000 Toten zu den am schwersten von der Pandemie betroffenen Ländern. Das Coronavirus, das sich zunächst in den Städten verbreitet hat, gelangt jetzt in die ländlichen Regionen: Viele glauben sich bei Familiengehörigen auf dem Land sicherer – und bringen das Virus mit.

Schwester Neusa versorgt die Menschen mit Masken, Desinfektionsmitteln und Nahrungsmitteln. Weltweit kümmern sich Ordensleute, Laien und Pries­ter gerade um die Menschen, die unter der Pandemie und ihren Folgen leiden. Um sie bei ihrer Arbeit zu unterstützen, haben die deutschen Bischöfe den 6. September zum „Weltkirchlichen Sonntag des Gebets und der Solidarität“ erklärt. Gemeinsam mit den Hilfswerken und Orden rufen sie zu einer Corona-Kollekte auf. Gerade die Kirche dürfe das Leiden in Lateinamerika, Afrika, Asien und Osteuropa nicht ignorieren, heißt es in einem Aufruf der Bischofskonferenz. 

Ziel des Aktionssonntags ist es, Geld für weltkirchliche Hilfsprojekte zu sammeln – aber es geht auch um Anteilnahme: „Die Gläubigen sind eingeladen, sich über die Konsequenzen der Pandemie weltweit zu informieren und für die Leidtragenden in aller Welt zu beten.“ Gemeinden können dafür liturgische Hilfen wie Fürbitten und Predigtvorschläge im Internet herunterladen. 

Christen haben angesichts der globalen Krise einen Auftrag 

Gleichzeitig bitten Bischöfe und Hilfswerke auch um eine „großzügige Spende“ für die Corona-Hilfe der Weltkirche: „Beten wir und helfen wir! Zeigen wir als Christen, was uns angesichts dieser globalen Krise aufgetragen ist.“ 

Auf der Webseite zum Aktionssonntag gibt es Informationen über die Projekte, für die die Einnahmen aus der Kollekte verwendet werden sollen. Zum Beispiel soll im bolivianischen Bistum Santa Cruz ein Beatmungsgerät für 12 000 Euro gekauft werden – weil die vielen Erkrankten dort sonst nicht mehr behandelt werden können. Dass es in Lateinamerika gerade an medizinischer Versorgung mangelt, weiß auch Schwester Neusa. Hilfe bekomme dort nur, wer auch dafür bezahlen kann, sagt sie.