Bewerbungen für den Bonifatiuspreis
Starke Ideen gesucht
Egal ob kreativer Gottesdienst oder Aktion für Jugendliche – das Bonifatiuswerk sucht Projekte, die Lust auf den christlichen Glauben machen. Zahlreiche Gemeinden und Verbände haben sich bereits für den Bonifatiuspreis beworben.
Das Bonifatiuswerk der deutschen Katholiken ist wieder auf der Suche. Alle drei Jahre zeichnet das Hilfswerk kreative Ideen aus, die helfen, den Glauben heute zu vermitteln. Egal ob ein mobiles Kirchencafé, ein besonderer Väterabend zur Erstkommunion oder ein Gottesdienst an einem ungewöhnlichen Ort – jeder Bewerber hat die Chance, den mit 3000 Euro dotierten Bonifatiuspreis zu gewinnen.
Auf die Jury, in der unter anderem der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf, Bundesministerin Julia Klöckner und ZDF-Moderatorin Gundula Gause sitzen, kommt eine Menge Arbeit zu. Denn schon jetzt haben sich zahlreiche Gemeinden, Verbände, Schulen und engagierte Einzelpersonen beworben. Hier einige Beispiele:
Die Pfarrhaus-WG: In Prien am Chiemsee haben Jugendliche fünf Tage lang gemeinsam im Pfarrheim gelebt. Sie wollten ausprobieren, wie es ist, wenn sie ganz bewusst als Christen leben. Jeder Tag begann mit einem biblischen Impuls und stand unter einem bestimmten Motto. Die Jugendlichen sollten schauen, wo ihnen in der Schule, auf der Arbeit oder beim Sport dieses Wort begegnet. Beim gemeinsamen Abendessen erzählten sie dann von ihren Erlebnissen. Aber nicht nur dort, sondern auch in den sozialen Projekten, in denen sie sich engagieren: bei der Seniorengruppe, im Wohnheim für Behinderte und bei der Messdienerarbeit. Natürlich gehörten aber auch Einkaufen, Kochen und Putzen zum Leben in der Pfarrhaus-WG dazu.
Church – Concert – Candles: An fünf Sonntagen wird der Kirchenraum der Christophorus-Kirche in der Pfarrei St. Marien in Oldenburg in buntes Licht und Kerzenschein getaucht. Verschiedene Musiker und Prediger gestalten besondere Gottesdienste. Jan Kröger, der leitende Pfarrer der Gemeinde, hat mit Jazz-Licht-Messen bereits gute Erfahrungen gemacht: „Jetzt wollen wir aber vor allem musikalisch eine möglichst große Bandbreite bieten“, sagt er. Mit der Mischung aus Kultur und Liturgie möchte er spirituell Suchende und Erwachsene ab 30 Jahren ansprechen.
Uprise: Jugendliche stoßen immer wieder an Grenzen: in der Beziehung zu ihren Eltern, im Freundeskreis und in der Schule. Aber auch in den Nachrichten, wenn über den Brexit, Trumps Mau-
er zu Mexiko und den Rechtsruck in der EU berichtet wird. Sie erleben: Menschen grenzen sich lieber ab, als auf andere zuzugehen.
Die Pastoralassistentin Juliane Vollmer aus Spaichingen möchte mit dem Projekt Uprise eine neue Perspektive zeigen. Die Jugendlichen gestalten mit einem Graffiti-Künstler Papp-Sitzhocker, die zu einer Mauer aufgebaut werden. Das englische Wort Uprise klingt ähnlich wie das deutsche Wort Abriss und bedeutet „erscheinen“. Das erfahren auch die Jugendlichen: Sie reißen die Mauer ein. Sie erleben, dass sie Mauern überspringen und Grenzen überwinden können, dass sie auf andere zugehen und das Gespräch suchen können.
Die gestalteten Papphocker werden nach der Aktion übrigens in der Gemeinde verkauft, so dass möglichst wenig Müll entsteht.
Surf & Soul: Das Meer entdecken und sich auf das Mehr einlassen – darauf setzt das Projekt „Surf & Soul“. Pastoralreferentin Esther Göbel bietet im pastoralen Raum von Anklam, Usedom und Greifswald Windsurfkurse an und verknüpft sie mit der christlichen Spiritualität. Sie möchte Menschen, die der Kirche kritisch gegenüberstehen und im Glauben unerfahren sind, einen neuen Zugang zum Glauben und neue Sichtweisen auf ihr Leben, auf Gott und die Welt bieten.
Was im Surfkurs praktisch gelernt wird, reflektieren die Teilnehmer im Anschluss: Wie finde ich Balance? Woran kann ich mich orientieren? Welche Ziele steuere ich an? Symbole wie Wasser, Wind und Segel bilden die Brücke zwischen Windsurfkurs, geistlichen Übungen und persönlichem Alltag. „Mit Surf & Soul möchte ich zeigen, dass der Glaube etwas mit Leben und mit der Freude am Leben zu tun haben sollte“, sagt Esther Göbel. „Es geht darum, in dem, was mir in meinem Leben Spaß macht, eine Glaubensdimension zu entdecken.“
Haben Sie selbst eine Aktion gestartet oder wissen Sie von einem gelungenen Projekt? Noch bis zum 15. August können sich Gemeinden, Orden, Verbände, Vereine, Schulen und Einzelpersonen für den Bonifatiuspreis bewerben. Weitere Informationen und den Bewerbungsbogen finden Sie im Internet unter: www.bonifatiuswerk.de/bonifatiuspreis
Kerstin Ostendorf