„Tag der seelischen Erhebung“

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Kirchen und Gewerkschaften erinnern an die Einführung des arbeitsfreien Sonntags vor 1700 Jahren durch den römischen Kaiser Konstantin und setzen sich dafür ein, dass er nicht weiter aufgeweicht oder gar verloren geht.

Männerhände beim Beten in der Kirche
Szene aus dem Film „Sonntagsgefühl“. Foto: Bildschirmfoto/ Matthias Schatz

Anlässlich seiner Ausrufung vor 1700 Jahren erinnern Kirchen und Gewerkschaften im Norden mit einem Kurzfilm an die gesellschaftliche Bedeutung des arbeitsfreien Sonntags. Trotz seiner Verankerung im Grundgesetz sei der Sonntagsschutz zunehmend auch gefährdet, erklärten das Erzbistum Hamburg, der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Nordkirche (KDA) und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) Nord. 

Das zweieinhalbminütige Video des Filmemachers Malte Blockhaus ist auf der Website www.erzbistum-hamburg.de zu sehen. Unter dem Motto „#Sonntagsgefühl“ vereint es mehrere kurze Beiträge. Die Initiatoren hatten die Menschen dazu aufgerufen, in kurzen Videobeiträgen festzuhalten, was für sie den Sonntag ausmacht. Der römische Kaiser Konstantin hatte am 3. März 321 nach Christus per Edikt den Sonntag zum wöchentlichen Ruhetag erklärt. „Alle Richter, Stadtbewohner und Gewerbetreibenden sollen am ehrwürdigen Tag der Sonne ruhen!“ lautete das kaiserliche Edikt.

Auch ein Tag für Familie, Kultur, Sport, Erholung

Der Sonntag sei nicht nur Tag der Arbeitsruhe, sondern auch der „seelischen Erhebung“, erklärten Kirchen und Gewerkschaften weiter. Für die Kirchen sei es der Tag des Gottesdienstes, aber auch ein Tag, an dem viele Aktivitäten in den Kirchengemeinden stattfänden. Er sei zugleich der Tag für gemeinsame Zeit in der Familie, für Kultur, Sport und Erholung. Ohne ihn würde es keinen gemeinsamen freien Tag mehr geben. Sonntagsarbeit solle daher weiterhin auf notwendige Tätigkeiten beschränkt bleiben. Im Zeitalter von Digitalisierung, Entgrenzung von Arbeit, 24/7 Onlinehandel und vielen Dingen mehr, entstehe ein erheblicher Druck, die Errungenschaften der letzten Jahrtausende zu verlieren. Deshalb engagieren sich Kirchen und Gewerkschaften gemeinsam gegen eine Aufweichung des Sonntagsschutzes. Für Menschen – etwa im Gesundheitswesen oder bei der Polizei – ist Sonntagsarbeit schon heute die gängige Praxis.
Text: kna/nkz
Näheres dazu in der Neuen KirchenZeitung, Ausgabe 9, Seite 11.