Heinrich Heitmeyer gestorben
Trauer um früheren Generalvikar
Heinrich Heitmeyer ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Über 20 Jahre lang war er als Leiter der bischöflichen Verwaltung Stellvertreter des Bischofs. Danach kümmerte er sich besonders um die Renovierung des Doms.
Heitmeyer hat ein Stück Bistumsgeschichte geschrieben. Viele Jahrzehnte hatte er Aufgaben in der Bistumsleitung, unter anderem als Generalvikar. Heitmeyer, Jahrgang 1929, stammte aus Mentrup-Hagen und legte wie viele andere Priester des Bistums das Abitur am Gymnasium Carolinum in Osnabrück ab. Im Dom wurde er 1953 zum Priester geweiht. Vier Jahre war er Kaplan in Twistringen, dann kam er als Bischöflicher Kaplan zum ersten Mal an den Domhof. 1965 übernahm er die Leitung des Niels-Stensen-Kollegs in Münster, bevor er 1970 Leiter des Bischöflichen Seelsorgeamts wurde.
1975 berief ihn Bischof Helmut Hermann Wittler ins Domkapitel und zum Generalvikar und machte ihn damit zu seinem Stellvertreter. Er blieb in diesem Amt bis Ende 1996. 1978 hatte er außerdem die Leitung des Domkapitels übernommen und sorgte sich um die Bischofskirche, bis er 2004 in den Ruhestand ging. In einer ersten Reaktion erinnerte Bischof Franz-Josef Bode besonders an den Einsatz Heitmeyers für das Bistum. Viele Entwicklungen in der Seelsorge und im Krankenhausbereich seien ihm zu verdanken. Ausdrücklich bezog er die Renovierung des Doms mit ein, die er kurz nach der Jahrtausendwende als Domdechant verantwortete.
Heitmeyer wurde geprägt durch die Zeit als Student in Rom, als er Anfang der 60er Jahre dort in Kirchenrecht promovierte, und als Sekretär von Bischof Wittler, mit dem zusammen er das Zweite Vatikanische Konzil erlebte. Damals habe er das theologische, pastorale und auch praktische Rüstzeug für seine späteren Aufgaben erworben, erzählte Heitmeyer aus Anlass seines 80. Geburtstags und bezog die Zeit als Kaplan ausdrücklich mit ein.
Auch als Pensionär lehnte er sich nicht zurück, feierte die Messe mit den Ordensschwestern in der Franz-von-Assisi-Schule und empfing in seiner Wohnung viele Besucher. Geistig fit blieb er durch Predigten, Vorträge, Literatur und Einkehrtage. Zuletzt war er durch eine Krankheit schwer gezeichnet, erlebte aber im Rollstuhl sitzend noch lange Zeit die Frühmessen im Dom. (pe)
Das Requiem wird am Dienstag nach Ostern um 10 Uhr im Dom gefeiert, anschließend ist die Beisetzung auf dem Domherrenfriedhof im Kreuzgang.