Fachkräftemangel in Krankenhäusern
Werbung mit flotten Sprüchen
6000 Frauen Männer arbeiten beim kirchlichen Klinikverbund Niels Stensen. Aber das reicht nicht, auch hier fehlen Fachkräfte. Auf Plakaten machen die Mitarbeiter jetzt auf ihren Arbeitgeber aufmerksam.
Mit einer ungewöhnlichen Kampagne machen die Niels-Stensen-Kliniken auf sich und ihre Arbeit aufmerksam. Der kirchliche Verbund, dem zum Beispiel das Osnabrücker Marienhospital oder das St.-Vinzenz-Hospital in Haselünne angehören, lässt im Raum Osnabrück und im Emsland bis Ende Oktober an 70 Standorten großflächige Plakate kleben, auf denen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihren individuellen Botschaften präsentiert werden.
„Ich finde, unsere Kliniken haben einen Orden verdient“, schreibt zum Beispiel Schwester Marion Niebrügge auf einem der Plakate. Wer mehr über die Thuiner Ordensfrau erfahren will, wird auf eine Internetseite gelotst. Dort erzählt sie, dass sie im Krankenhaus St. Raphael in Ostercappeln als Oberin für die Bereiche Hauswirtschaft und Seelsorge zuständig ist. Und dass sie als eines der ersten 100 Kinder im Franziskushospital Harderberg zur Welt kam, das heute ebenfalls zu den Niels-Stensen-Kliniken gehört.
Die Kampagne unter dem Motto „Ich bin Niels Stensen“ startete im vergangenen Jahr zunächst intern. Bernd Runde, bei dem Verbund für das Personal verantwortlich, erklärt den Hintergrund: „Uns war es wichtig, erst einmal bei den eigenen Mitarbeitern Identifikation zu schaffen, bevor wir jetzt in die Öffentlichkeit gehen.“ Innerhalb eines Jahres habe der Verbund rund 500 neue Leute anwerben können – und das trotz des bundesweiten Fachkräftemangels. Insgesamt arbeiten mehr als 6000 Mitarbeiter für Niels Stensen.
Auch ein anderer kirchlicher Arbeitgeber hat unter dem Fachkräftemangel zu leiden: Unter dem Dach der Schulstiftung befinden sich 21 kirchlichen Schulen im Bistum. Die Stiftung hat zum Beispiel ihre Homepage neu gestaltet und möchte so erreichen, dass Stellenausschreibungen besser von Internet-Suchmaschinen wahrgenommen werden.
Matthias Petersen
