TAG DES HERRN-Wettbewerb „Kirche vor Ort“: Ökumenischer Kirchenchor Klettwitz

Aus Liebe zum Gesang

Chorprobe in Klettwitz

Foto: Privat

Chorprobe in der Klettwitzer Kirche.

Katholische und evangelische Christen singen im Ökumenische Kirchenchor Klettwitz. Das ehrenamtliche Ensemble ist ein Leuchtturm der Kirchenmusik in der Niederlausitz.

Die Katholikin Christa Maria Kiermasz und der evangelische Christ Dietmar Woznica sind begeistert, wenn es heißt, dass Chorleiter Benjamin Sawicki zu Proben des Ökumenischen Kirchenchores in Klettwitz einlädt. Kiermasz: „Es gibt keinen, der auch nur daran denkt, nicht zu kommen.“ „Was uns trägt“, so Woznica, „ist die Gemeinschaft.“ Derzeit gibt es 18 Chormitglieder – junge und solche, die wie Kiermasz und Woznica etwas in die Jahre gekommen sind. Sie alle vereint die Liebe zum Singen. Und, so betont die katholische Christin, wer singt, der betet doppelt. Dazu kommt die innere Freude, ohne die es beim Singen nicht geht.

„Seit meiner Schulzeit war ich mit Unterbrechungen immer Mitglied eines Chores“, fügt sie hinzu. Kiermasz sagt: „Mit unserem Chor wollen wir den Zuhörenden helfen, einen Zugang zu Gott zu finden. Musik lässt Gottes Liebe erfahrbar werden.“ Der Applaus und das Mitgehen der Hörer bei den Auftritten bestätigen, dass die Begeisterung des Chores überschwappt.

Begonnen wurde 2002. Der katholische und der evangelische Kirchenchor schlossen sich zusammen. Christa Maria Kiermasz war von Anfang an dabei. Dietmar Woznica ist seit 20 Jahren dabei. Er sagt: „Den Anstoß gab meine Frau, die seit ihrer Kindheit in Chören aktiv ist.“

Ein Glücksfall für den Chor ist, dass der Cottbuser Kirchenmusiker Benjamin Sawicki mit ihm seit früher Jugend verbunden ist. „Mit zwölf Jahren habe ich in Klettwitz angefangen mitzusingen. Dann bin ich hier durch alle Stimmlagen gewandert – angefangen mit dem Knabensopran.“ Seit 2008 leitet er das Ensemble ehrenamtlich.Kirche vor Ort - Wettbewerb

Dem heutigen Cottbuser Kirchenmusiker Sawicki ist es gelungen, den Klettwitzer Ökumenischen Kirchenchor zu stärken und das Repertoire zu erweitern. „Wir hätten uns nie träumen lassen, zu welchen musikalischen Höchstleistungen Benjamin uns befähigt“, sagt Christa Maria Kiermasz. Gemeinsam entdeckten sie das Liedgut des 18. und 19. Jahrhunderts.

Seit seiner Festanstellung an der Cottbuser Propstei leitet Benjamin Sawicki den Ökumenischen Kirchenchor Klettwitz als Projektchor. Gesungen wird weiter, etwa beim Neujahrskonzert und beim Sommerfest der Gemeinde Sankt Peter und Paul in Klettwitz. Aber auch bei Jubiläen von Chormitgliedern.

Christa Maria Kiermasz und Dietmar Woznica sind dankbar für die Zusammenarbeit mit ihrem Chorleiter und hoffen auf weitere Proben und Auftritte. Kiermasz: „So wie Benjamin uns führt, zeigt, wie groß seine Liebe zur Musik ist. Diese Liebe prägt.“ Auch zwischenmenschlich ist der Chor zusammengewachsen.

Kiermasz und Woznica bedauern, dass der Chor nicht regelmäßig in den Gottesdiensten zu hören ist. „Es wäre schön, wenn wir einen zweiten Chorleiter fänden, der mit uns probt“, meint Woznica. Doch die Chorlandschaft in der Region sei sehr ausgedünnt. Woznica und Kiermasz sind sich sicher, dass in dieser Situation der Klettwitzer Kirchenchor ein Leuchtzeichen in der Musiklandschaft der Niederlausitz ist. „Wir werden wahrgenommen und wir machen weiter. Wir bleiben optimistisch.“

Dieser Beitrag ist Teil des TAG DES HERRN-Wettbewerbs „Kirche vor Ort“. Ihre Stimme können Sie einmalig bis zum 15. September im Internet (bit.ly/tdh-kirche-vor-ort) oder telefonisch (03 41 / 4 67 77 29) abgeben

 

Holger Jakobi