Ausnahme zu Heiligabend

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Jacqueline Bernhardt übergibt ihre Spende an Ursula Soumagne-Nagler.
Nachweis

Foto: Justizministerium MV

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Päckchen von der Justizminis­terin: Jacqueline Bernhardt (re.)übergibt ihre Spende an Ursula Soumagne-Nagler (li.).

Zu Weihnachten Menschen beschenken, die sonst nie ein persönliches Paket bekommen. Das geschieht in der Paketaktion der Gefängnisseelsorge in Waldeck bei Rostock. Auch die Justizministerin macht mit.

Rostock/Dummerstorf (ahü/nkz). Über ein Paket mit Weihnachtsgeschenken freut sich jeder, egal in welchem Alter. Es gibt aber eine Gruppe von Menschen, die keine Pakete bekommen dürfen: nämlich Strafgefangene. Sie können keine persönlichen Pakete empfangen, auch nicht von Angehörigen. In der Justizvollzugsanstalt Waldeck bei Rostock bleiben die Inhaftierten trotzdem nicht ohne Weihnachtspaket. Dafür sorgt auch in diesem Jahr eine Aktion der evangelischen und katholischen Gefängnisseelsorge – gemeinsam mit vielen Spendern, die sich an der Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ beteiligen. 

Für diese Bescherung in der Haftanstalt gibt es eine Ausnahmegenehmigung, sozusagen von höchster Stelle. Die Justizministerin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Jacqueline Bernhardt, erlaubt nicht nur die Paketübergabe. Sie selbst hat ein Weihnachtspäckchen gepackt und es in dieser Woche der katholischen Gefängnisseelsorgerin Ursula Soumagne-Nagler übergeben. 


Gefragt: Tabak, Kaffee, Tee – kein Alkohol


„Diese Aktion ist ein Zeichen für die Inhaftierten, dass sie trotz ihrer Taten, Urteile und Strafen nicht vergessen sind – gerade zu Weihnachten“, sagt Jacqueline Bernhardt. Das erklärte Ziel ist: Jeder der mehr als 300 Gefangenen soll ein Päckchen bekommen. Die Justizministerin wird am 24. Dezember in der Justizvollzugsanstalt gemeinsam mit der Anstaltsleiterin, den Anstaltsbeiratsmitgliedern, dem evangelischen Gefängnisseelsorger Pastor Martin Kühn und der katholischen Gefängnisseelsorgerin Ursula Soumagne-Nagler gespendete Weihnachtsgeschenke verteilen. „Wir würden uns freuen, wenn Sie uns dabei mit einer Päckchen- oder Geldspende unterstützen würden“, sagt Ursula Soumagne-Nagler in einem Aufruf.  

Mitmachen kann jeder. Man packt ein Päckchen, wobei der Inhalt nicht beliebig ist. Es darf enthalten: original verpackten Kaffee, Tee oder Tabak, Süßigkeiten, Gebäck und Hygieneartikel. Nicht dabei sein dürfen Alkohol, Drogen, Medikamente, Feuerzeuge, Streichhölzer, Kerzen, brennbare Flüssigkeiten oder Verderbliches. Erwünscht ist eine Grußkarte, aber ohne Absendernamen, Telefonnummern und Anschriften.  

Mehrere Gemeindebüros haben bisher schon Päckchen für Waldeck angenommen. Die Päckchen können auch bis zum 19. Dezember direkt an die JVA Waldeck geschickt werden:  

JVA Waldeck 
Gefängnisseelsorge 
Ursula Soumagne-Nagler 
Zum Fuchsbau 1 
18196 Dummerstorf

Andreas Hüser