Kurzinterview "Moment mal" mit Matthias Braunwarth
"Den Riesen wecken"
Die Ziele der „Agenda 2030“ der Vereinten Nationen intensiver in die Kirche tragen: Das möchte Matthias Braunwarth, Bezirksreferent der katholischen Kirche im Main-Taunus. Er ist Mitinitiator des Fach-Kongresses „Den Riesen wecken“ am 16. Juli in Mainz. Zum Veranstalter-Bündnis gehören die Bistümer Limburg, Fulda und Mainz.
In der „Agenda 2030“ werden 17 Ziele für eine sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltige Entwicklung gesetzt. Wie kann sich die Kirche da einbringen?
Kirche sehe ich als Anwalt für das „und“ der verschiedenen Dimensionen von Nachhaltigkeit. Kirche sollte also sektor-übergreifende Zugänge stärken; (Über-)Leben gelingt, wenn wir in Zusammenhängen wirken. Ich sehe das Potential von Kirche auch darin, Nachhaltigkeit in gesellschaftlicher Breite anzugehen: mit dem Talent der Vielen in den Kirchengemeinden, in Kommunen, in Regional- und Landesnetzwerken.
Werden beim Kongress konkrete Handlungsvorschläge erarbeitet?
Sehr! Elf Workshops bieten Best Practice-Zugänge, ermöglichen Vernetzung der Teilnehmer/innen und formulieren konkrete Anknüpfungspunkte, um in jeder Kirche sofort anzufangen.
Die Initiative dazu ging ja von der katholischen Kirche im Main-Taunus aus. Warum ist die Agenda 2030 gerade dort so besonders im Blick?
Nachhaltige Entwicklung ist für uns ein Lust- und Potentialthema. Im Miteinander mit Akteuren aus Gesellschaft wie Kirche lernen wir: Wie viele Menschen Energie und Know-How einbringen, welche Themen dringlich sind und wo Handeln möglich ist – auch, wie der Wandelmut kirchliches Miteinander verändern kann. Die große Transformation gilt ja auch uns!
Die Veranstaltung soll „nur ein Auftakt“ sein. Was könnte folgen?
Es ist gelungen, in der Metropolregion ein Thema ökumenisch und bistumsübergreifend anzugehen. Das hat die Beteiligten verändert. Dieses Netz bereichern-der Kompetenzen, Energien und Kulturen wird am 16. Juli sichtbar und danach wachsen. Damit wollen wir der Transformation in den Kirchen mehr Power verleihen, Engagierte vernetzen und Entscheider begleiten.
Am 11. September bietet der ökumenische Schöpfungstag in Hofheim die nächste Chance, den Riesen Christenheit zu wecken.
Anmeldungen sind noch bis 13. Juli möglich. Telefon 06131 / 25 75 23.
Interview: Heike Kaiser