Festgottesdienst 30 Jahre Erzbistum Hamburg

Die Gnade der Diaspora

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Ein Mann predigt.
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Foto: Kathrin Erbe

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Anders Kardinal Arborelius forderte in seiner Predigt im St. Marien-Dom dazu auf, den Menschen zu helfen, um in Jesus Christus die volle Wirklichkeit zu entdecken.

30 Jahre Erzbistum Hamburg: Mehrere Aktionen gibt es im „runden“ Jahr. Am Anfang stand ein Festgottesdienst am 7. Januar, genau ein Jahr nach der Bistumsgründung. Gast war Anders Kardinal Arborelius aus Stockholm.

Am 7. Januar feierten Gläubige aus Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg den Festgottesdienst mit Erzbischof Stefan Heße und Anders Kardinal Arborelius aus Stockholm. Neben anderen Parlamentariern der drei Länder waren die stellvertretende Ministerpräsidentin Schleswig-Holsteins, Aminata Touré, und Peter Lehnert, Landtagsvizepräsident in Schleswig-Holstein, unter den Besuchern.

Das Erzbistum Hamburg sei wie das Bistum Stockholm Diaspora, also ein Gebiet, in dem die Katholiken in der Minderheit leben, sagte Kardinal Arborelius in der Predigt. „Diese Tatsache ist aber auch Gnade.“ Die Gläubigen in der Diaspora seien zur Missionierung bestimmt. „Es ist unsere wichtige, aber auch oft sehr schwierige Aufgabe, den Menschen in unserer Umgebung zu helfen, um in Jesus Christus die volle Wirklichkeit zu entdecken. Durch die Vorsehung Gottes sind wir in der Diaspora, sowohl hier im Erzbistum Hamburg als auch bei uns im Bistum Stockholm, ja, eigentlich weltweit, berufen, um eine mehr evangelisierende und missionierende Kirche zu werden.“

Arborelius erinnerte auch an die drei katholischen Priester und den evangelischen Pastor aus Lübeck, die 1943 wegen ihres Widerstands zum NS-Regime hingerichtet worden waren. Die heutige Zeit sei ebenfalls eine Zeit der Märtyrer. „Auch heutzutage müssen wir reagieren, wenn wieder Stimmen aus der Hölle laut werden, die gegen die frohe Botschaft, gegen die Liebe und die Gerechtigkeit sprechen.“

Hoffnung finden in hoffnungsarmer Zeit

Der Kardinal sagte weiter: „Leider gibt es in unserer Zeit, in der Konsumismus und Individualismus vorherrschend sind, so viel, worüber man sich beklagt und missvergnügt ist.“ Hoffnungslosigkeit und Sinnlosigkeit seien eine Volkskrankheit geworden. „Es ist wunderbar, wenn wir wirklich in Jesus Christus unsere Hoffnung finden können und diese frohe Botschaft weiter geben können an so viele Menschen, die alle Hoffnung verloren haben.“

Zum Bistumsgeburtstag ist eine Ausstellung im Eingangsbereich der Kathedrale zu sehen, die anschließend in weiteren Kirchen gezeigt wird. Und auf www.geburtstag-erzbistum-hamburg.de berichten Zeitzeugen in einem Video von der Aufbauleistung seit 1995.

Melanie Giering