Graffiti-Kunstwerk schmückt Rückwand der St.-Marien-Kirche in Bremen

Ein bisschen Farbe in der tristen Alltagswelt

Graffiti an Kirche

Foto: Christof Haverkamp/Katholischer Gemeindeverband Bremen

Künstler Peter Stöcker (rechts) und Frank Bitomsky, Mitarbeiter in St. Marien, vor der Graffiti-Wand

Die Rückwand der Bremer St.-Marien-Kirche ziert jetzt ein farbenfrohes Fassadenkunstwerk mit dem Titel „Kraft, Leben, Inspiration“. Der Urban-Art-Künstler Peter Stöcker, Inhaber der Kreativagentur „Lucky Walls“ seit 2011, schuf das Werk mit Kreisen und Rechtecken im grafisch-abstrakten Stil.

Schmierereien mit teils menschenverachtenden Texten an der Rückwand der 1897 erbauten Kirche veranlassten die katholische Gemeinde St. Marien im Bremer Westen, das Kunstwerk in Auftrag zu geben. Pfarrer Josef Fleddermann und seine Gemeinde hoffen nun, dass die Wand dank des neuen Graffiti-Kunstwerks sauber bleibt.

Bevor der Künstler und sein Team Fassadenfarbe und Sprühlack auftrugen, reinigte St. Marien-Mitarbeiter Frank Bitomsky die Wand und strich sie weiß. Peter Stöcker ließ sich von den Farben des Kirchenfensters inspirieren und griff runde und kantige Formen des gegenüberliegenden Kita-Geländes mit Kinderspielplatz auf. Das Kunstwerk am Spazierweg im Waller Grün regt die Fantasie der Betrachter an: Einige sehen einen Hafen, andere eine Stadt der Zukunft. Der Künstler selbst betrachtet die Wand als Inspirationsquelle. „Ich möchte ein positives Gefühl vermitteln“, sagt Stöcker zur Fassade. Er freut sich über positive Reaktionen, wie die einer Dame, die beim Vorbeigehen sagte: „Immer, wenn ich hier langgehe, bekomme ich gute Laune.“

Das Fassadenkunstwerk kostet 10.000 Euro und wird durch Spenden finanziert; weitere Unterstützer sind laut Kirchengemeinde willkommen. Ein offizieller Einweihungstermin steht noch aus. Bis dahin plant Frank Bitomsky, ein Schild aufzustellen, das das Kunstwerk als tollen Anblick für die Kinder der Kita und der St. Marien-Schule beschreibt und betont: „Auch den vielen Fußgängern, die diesen Weg nutzen, soll es Freude bereiten und in die manchmal triste Alltagswelt ein bisschen Farbe bringen.“ 
 

Christof Haverkamp