Was uns diese Woche bewegt

Ein Ja lohnt sich

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Wie komme ich vom ständigen Ja-Sagen weg? 
Wie kann ich mich mehr abgrenzen und öfter Nein sagen? 
Ja-Sager leben gefährlich: Sagen Sie endlich Nein! 
Das Nein zu den anderen ist das Ja zu dir selbst.
Warum Neinsagen eine Superkraft ist.

Wer ein bisschen in Ratgebern stöbert, findet viele solcher Tipps. Man gewinnt den Eindruck: Wer heute clever ist, denkt an sich und sagt lieber Nein statt Ja. Unsere aktuelle Ausgabe, die Sie von Palmsonntag durch die Karwoche bis über Ostern hinaus begleitet, dreht den Spieß um. Auf vielen Seiten sagen wir Ja! Ja zum Ehrenamt. Ja zur Zuversicht. Ja zur Freundschaft. Aber auch: Ja zum Leid. Ja zu Zumutungen. Ja zum Tod. Denn auch das Unschöne und Traurige, die Welt mit ihren Krisen, all das gehört zum Leben.

Unsere Geschichten zeigen auch: Es ist niemals alles ausweglos, es gibt Hoffnung: Ein obdachloser Mann hat seine Alkoholsucht überwunden – mithilfe einer Ordensfrau. Ein Priesteramtskandidat will sich Pfingsten weihen lassen, obwohl die Kirche ziemlich out ist. Eine Biologielehrerin kämpft leidenschaftlich fürs Klima, obwohl das ein vermeintlich hoffnungsloses Unterfangen ist. Eine Hospizbegleiterin lacht mit Todkranken.

Sie müssen nicht zu allem Ja sagen. Es wäre falsch, allem kritiklos zuzustimmen, keine eigene Meinung zu haben und es jedem recht machen zu wollen. Aber in so mancher Lebenssituation lohnt es, sich auf ein Ja einzulassen. Dazu will unser Osterheft ermutigen. Und deshalb hat es uns so viel Freude bereitet, die Geschichten zu schreiben.

Anja Sabel