Wallfahrt zu Mariä Himmelfahrt fällt aus

Messe per Livestream aus dem Klostergarten

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Auch die Wallfahrt zum Fest Mariä Himmelfahrt in Sögel muss in diesem Jahr ausfallen. Dafür findet am 16. August eine Messe im kleineren Kreis statt: im Klostergarten in Clemenswerth. Sie wird auch im Internet übertragen.


Die Wallfahrt in Sögel findet in eingeschränkter Form im Klostergarten der Kapuziner auf Schloss Clemenswerth statt. Foto: Ingrid Cloppenburg

Seit 279 Jahren schon gibt es die Wallfahrt Mitte August zum Fest Mariä Himmelfahrt. Und ihre Anziehungskraft ist ungebrochen. Wenn das Wetter mitspielt, erzählt Pfarrer Bernhard Horstmann, pilgern bis zu 4500 Menschen aus dem Emsland und angrenzenden Regionen zur Schlosskapelle Clemenswerth in Sögel. Sie feiern mit den Kapuzinermönchen, die dort in einem kleinen Konvent leben, mit Bischof oder Weihbischof unter freiem Himmel eine eindrucksvolle Messe – und schlendern hinterher über die Kirmes in Sögel. 

Doch schon im Frühjahr hatte sich wegen der Corona-Krise abgezeichnet, dass es in diesem Jahr keine Wallfahrt und auch keine Kirmes geben kann. „Aber wir wollten auch nicht einfach nur alles absagen und ausfallen lassen“, sagt Pfarrer Horstmann. „Wir haben nach einem würdigen und angemessenen Raum für eine Alternative gesucht“, berichtet er von vielen Gesprächen mit den Kapuzinern, mit dem Bistum und dem Landkreis Emsland.

Und den bietet jetzt der Klostergarten direkt hinter dem Kapuzinerkloster: ein schöner Ort mit Blumenrabatten und Sonnenuhr, umgeben von einer hohen Taxushecke. „Für die Organisation und die Einhaltung der nötigen Abstände kommt uns entgegen, dass der Klostergarten eingezäunt ist und damit die Anzahl der Gottesdiensteilnehmer kontrollierbar macht und zum anderen, dass der Garten bereits in seiner natürlichen Form in Planquadrate aufgeteilt ist“, sagt Pfarrer Horstmann.

In Gedanken für andere mitfeiern

Denn wegen der Corona-Auflagen und der weiter bestehenden Infektionsgefahr werden nur 250 Gäste an der Messe mit Bischof Franz-Josef Bode teilnehmen können – ohne Prozession vorher und ohne Begegnung hinterher. Aber sie sollen stellvertretend für alle Besucher sein, die nicht teilnehmen können. Horstmann spricht daher ausdrücklich von einem „Stellvertretergottesdienst“. All jene, die mit Abstand im Klostergarten sitzen, feiern in Gedanken die Messe für viele andere Menschen mit – und diese können zu Hause per Live-Stream dabei sein, mitsingen und mitbeten. Das wünscht sich auch Kapuzinerpater Edmund Kesenheimer. 

Damit alles überschaubar bleibt, beschränkt sich die Teilnahme auf eine begrenzte Zahl von Gläubigen aus dem Raum der Pfarreiengemeinschaft Sögel, die sich zuvor anmelden mussten, und auf gezielt eingeladene Gäste. Dazu gehören unter anderem Fahnen- und Bannerabordnungen der kirchlichen Vereine aus dem Dekanat Emsland-Nord und eine etwa 50-köpfige Pilgergruppe der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth. 

Außerdem wurden Krankenschwestern und -pfleger sowie Ärzte und Altenpfleger aus dem nördlichen Emsland eingeladen. „Diese Personengruppe liegt uns besonders am Herzen, müssen und mussten sie doch in der Pandemie außerordentlichen Einsatz zeigen“, sagt Pfarrer Horstmann. 

Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst, der sich an der Bibelstelle aus dem Buch Exodus im Alten Testament „Er ist mir zur Rettung geworden“ orientiert, von der Kolpingkapelle Sögel sowie Instrumentalisten und dem St.-Jakobus-Kirchenchor. 

Petra Diek-Münchow

Gottesdienst am Sonntag, 16. August, ab 10 Uhr im Internet per Live-Stream; ein Link zum You-Tube-Kanal steht auf der Internetseite der Hümmlinger Pfarreiengemeinschaft.