Aktion der Frauengemeinschaft

Taschenlampen bringen Licht ins Dunkel

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Die Frauengemeinschaft ruft bundesweit für den 12. Dezember zu einer Aktion auf. Um 18 Uhr sollen an diesem Tag Andachten begangen und Unterschriften gesammelt werden. Grund ist der Missbrauchsskandal.


Solche Postkarten können unterschrieben werden. Foto: kfd

Das Vertrauen in die katholische Kirche ist durch den Missbrauchs­skandal tief erschüttert. Dagegen möchte die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) etwas tun. Der Verband ruft in ganz Deutschland dazu auf, am 12. Dezember „Klageandachten“ zu begehen, um „Licht in das Dunkel der Missbrauchsfälle“ zu bringen, wie es in einem Aufruf heißt. Die Aktion steht unter dem Leitwort „Macht Licht an“.

Die kfd hat bereits mehrfach tiefgreifende Reformen eingefordert, „denn verkrustete Machtstrukturen und die kirchliche Sexualmoral haben das Vertuschen und den Missbrauch in der Kirche begünstigt“, heißt es. So fordert die kfd glaubwürdige und umfassende Aufklärung, strukturelle Erneuerung oder einen befreienden Umgang mit Körperlichkeit und Sexualität in der Ausbildung, der Katechese und der Lehre. Symbolisch sollen am 12. Dezember um 18 Uhr Kirchentüren mit Taschenlampen beleuchtet werden, um Klarheit in die Dunkelheit zu bringen, so der Frauenverband.

Unterschriebene Karten an die Bischofskonferenz

Auf ihrer Internetseite stellt die kfd den Entwurf für eine Andacht zur Verfügung. Außerdem können dort auch Postkarten bestellt werden, die im Laufe des Frühjahrs unterschrieben an die Deutsche Bischofskonferenz geschickt werden sollen, um den Forderungen Nachdruck zu verleihen.

Auch der Osnabrücker Diözesanverband der kfd beteiligt sich an dem Aufruf. Vorsitzende Ursula Kemna macht beim Termin aber Einschränkungen: „Wir haben die Aktion in allen Dekanaten und Regionen vorgestellt“, sagt sie. Die Umsetzung sei jetzt Sache der Gemeinden. Dabei könne es wegen der Terminfülle im Advent durchaus passieren, dass erst im Januar die entsprechende Andacht begangen werde.

Zugleich lobt sie Bischof Franz-Josef Bode dafür, dass er schon im Advent 2010, als der Skandal öffentlich wurde, „den Mut hatte, in einem Schuldbekenntnis für die Versäume und das Fehlverhalten der Kirche um Entschuldigung zu bitten“, so Kemna. Das sei ein guter erster Schritt gewesen, um Veränderungen in der Kirche einzuleiten.

Matthias Petersen

Mehr zu der Aktion: www.kfd-bundesverband.de