Aus der Kirche wird ein Hospiz
Ende 2016 wurde der letzte Gottesdienst in der katholischen Kirche St. Klemens in Itzehoe gefeiert. Der Um- und Ausbau zu einem Hospiz und weiteren sozialen Einrichtungen könnte Mitte 2020 abgeschlossen sein.
Die Umwandlung der ehemaligen katholischen Kirche Sankt Klemens in Itzehoe in ein Hospiz schreitet voran. Eigentlich sollte die neue Einrichtung in Trägerschaft des Arbeiter-Samariter-Bunds (ASB) schon im Herbst vergangenen Jahres fertig sein. Doch der Wohlfahrtsverband musste zuerst lange auf die Baugenehmigung warten. Danach dauerte die Suche nach Baufirmen länger als geplant. Im Herbst vergangenen Jahres war schließlich Baustart. „Die frühere Kirche und das Gemeindezentrum sind bereits entkernt. Aktuell wird der Untergrund für einen Neubau auf dem Gelände vorbereitet“, sagt der stellvertretende ASB-Landesgeschäftsführer Axel Schröter.
Die Pfarrei Sankt Ansgar Itzehoe hatte die in den 1970er Jahren erbaute Kirche Sankt Klemens aus finanziellen Gründen aufgegeben. Ende 2016 wurde der letzte Gottesdienst gefeiert. Mit dem ASB fand die Gemeinde mit Unterstützung des örtlichen Hospizfördervereins einen aus ihrer Sicht würdigen Nachnutzer. Der Förderverein, der Sterbende bis dato ausschließlich ambulant begleitet, war schon lange auf der Suche nach einem geeigneten Standort für ein stationäres Hospiz. Es gebe großen Bedarf in der Region, sagt der Vorsitzende Rüdiger Blaschke. Die nächsten Häuser seien in Rendsburg und Elmshorn – und damit sehr weit weg.
Entstehen soll ein Neubau, der ein Hospiz mit zwölf Plätzen beherbergt. Die frühere Kirche soll erhalten bleiben und zu einem Kultur- und Veranstaltungszentrum umgebaut werden. Dort könnten Lesungen und Konzerte stattfinden. Geplant ist ferner, in einer Seitenkapelle einen von einer ökumenischen Arbeitsgruppe betreuten „Raum der Stille“ einzurichten. „Das Hospiz Sankt Klemens erhält so einen Platz mitten im Leben der Stadt Itzehoe“, sagt Schröter. Zudem sollen auch andere ASB-Einrichtungen wie der Menü-Service auf dem Gelände untergebracht werden. Eröffnet werden könnte die Einrichtung laut Schröter Mitte 2020.
Land beteiligt sich mit 360 000 Euro
Auch bei der Finanzierung des rund 4 Millionen Euro teuren Projekts macht der ASB Fortschritte. Schleswig-Holsteins Gesundheitsminister Heiner Garg übergab kürzlich einen Förderbescheid des Landes, das 360 000 Euro beisteuern will. Der Bau des Hospizes trage dazu bei, die palliative und hospizliche Versorgung in Schleswig-Holstein zu verbessern, so Garg. Weitere Zuschüsse kommen von der Deutschen Fernsehlotterie (300 000 Euro), dem Kreis Steinburg (170 000 Euro) dem ASB-Bundesverband (100 000 Euro) und dem Hospizförderverein (75 000 Euro). Den Rest will der ASB-Landesverband aus Eigenmitteln finanzieren. Außerdem würden weiter Spenden gesammelt, so Schröter.
Text: Michael Althaus