Das Warten hat ein Ende
Am 5. Januar haben die Corona-Impfungen in den fünf Alten- und Pflegeheimen der Caritas in Mecklenburg begonnen. Es ging schnell und reibungslos. Nach zwei Wochen haben alle Häuser die erste Impfung hinter sich.
Am 26. Dezember fand in Deutschland die erste Impfung gegen das Coronavirus statt. In Altenheimen und Krankenhäusern sollte zuerst geimpft werden. In der ersten Januarwoche begannen nun auch die Impfungen in den Altenheimen der Caritas in Mecklenburg. „Die ersten Einrichtungen, in denen mit der Impfung gestartet wurde, waren die Heime in Parchim und in Neubrandenburg“, sagt Steffi Beyer, Referentin für stationäre Altenhilfe. In Deutschland besteht keine Impfpflicht, was laut Steffi Beyer auch auf alle Pflegeeinrichtungen der Caritas Mecklenburg zutrifft. Das heißt, nur wer eine Impfeinwilligung und ein Informationsblatt unterzeichnet oder wenn ein Vormund zustimmt, darf geimpft werden.
Diese Dokumente in der Kürze der Zeit einzusammeln, war für alle Einrichtungen eine kleine bürokratische Hürde. „Die letzten Unterschriften sind erst am Impftag eingetroffen“, erzählt der Leiter des Pflegeheims St. Hedwig in Wittenburg, Andreas Lubig. Da die Dokumenten-Vorlagen von den Behörden kurzfristig geändert wurden, mussten die Heime sie zweimal an die Vorsorgebeauftragten und Betreuer senden. Zuvor erhielten auch die Pflegeeinrichtungen ein Informationsschreiben, damit sie sich auf den Impftag vorbereiten konnten.
„Die Ärzte waren ruhig und gelassen“
Zur Verfügung stehen mussten ein Warteraum, ein Impfraum mit Liege und desinfizierten Arbeitsflächen sowie ein Kühlschrank zur Lagerung des Impfstoffes und Desinfektionsmittel. In allen Einrichtungen sind diese Vorgaben kein Problem. „Das sind Gegebenheiten, die wir eigentlich haben“, sagte Brigitte Bunke, Einrichtungsleiterin des Pflegeheims St. Franziskus in Rostock.
Der Impftag im Alten- und Pflegeheim St. Nikolaus in Parchim startete mit leichter Aufregung. Grund dafür war die Verspätung des Impfteams. Doch trotz der Startschwierigkeiten lief anschließend alles reibungslos. Alle Einrichtungen, die die Impfung schon erhalten haben, berichten positiv von der Arbeit der Impfteams. „Die Ärzte waren ruhig und gelassen“, sagt Lubig.
Der Leiter des Altenheims Schwester Elisabeth Rivet in Neubrandenburg, Thomas Witkowski, berichtet, der Arzt habe sich die Zeit für ein Aufklärungsgespräch genommen, somit konnten noch offene Fragen vor Ort geklärt werden. Auch in den anderen Einrichtungen wurde das Team als sehr professionell und einfühlsam empfunden. „Ich habe mich sehr gefreut über die Kompromissbereitschaft des Impfteams, bettlägerige Bewohner im Zimmer zu impfen“, erzählt der stellvertretende Einrichtungsleiter des Pflegeheimes St. Nikolaus, Ingo Schawe. Die Zusammenarbeit mit dem Impfteam bezeichnet er als „gesundes Miteinander“.
Während die Altenpflegeheime in Parchim, Neubrandenburg und Wittenburg schon in den ersten Januartagen ihren Impftermin hatten, stand im Altenheim in Rostock die Impfung am 14. Januar im Kalender und im Alten- und Pflegeheim St. Ansgar in Teterow am 18. Januar. „Je später der Termin, desto mehr werden sich wahrscheinlich noch für eine Impfung melden“, sagt die Einrichtungsleiterin des Pflegeheimes St. Ansgar in Teterow, Gesine Fox. In den Altersheimen in Neubrandenburg, Parchim und Wittenburg lag die Impfbereitschaft der Bewohner bei über 90 Prozent. Bei den Mitarbeitern der meisten Heime lag sie bei über 60 Prozent. Da, wo die Bereitschaft zunächst geringer war, wollen sich aber einige Mitarbeiter bei der nächsten Gelegenheit impfen lassen.
Der zweite Impftermin ist drei Wochen nach der ersten Impfung. „Zu diesem Termin kann ich zusätzlich weitere freiwillige Bewohner und Pfleger dazubuchen“, sagt Ingo Schawe. Alle Leiter der Einrichtungen, die schon die Impfung erhalten haben, berichten, dass neben den nach einer Impfung bekannten Schmerzen im Arm bis jetzt keine größeren Nebenwirkungen aufgetreten sind.
Text: Anna Neumann