2000 Euro bis Jahresende

Die Landjugend sammelt für Peru

Image
21_12_kljb.jpg

Die Situation für viele junge Leute in Peru ist nicht einfach – und die Corona-Pandemie hat das noch mal verschärft. Die Katholische Landjugendbewegung im Bistum will mit Spenden für ein Beschäftigungsprogramm helfen. 2000 Euro bis Jahresende sind das Ziel.


Die Katholische Landjugendbewegung im Bistum Osnabrück sammelt Spenden für das Projekt – auch durch den Verkauf von Waren, die Nele Elbers (v.l.), Maria Jansen und Mika Wocken in der Diözesanstelle zeigen. Foto: KLJB Osnabrück

Gut 3550 Meter hoch liegt Sicuani im Hochland von Cusco in Peru. Vier Provinzen gehören zu der Gesamtregion, einige gehören zu den ärmsten des Landes. „Die Leute dort wohnen zum Teil sehr isoliert“, erzählt Maria Jansen, die als Jugendbildungsreferentin bei der Katholischen Landjugendbewegung (KLJB) im Bistum Osnabrück arbeitet. „Bis zur nächsten Stadt sind es oft 200 Kilometer, aber wegen der unebenen Straßen dauert es bis zu sieben Stunden. Vieles ist viel schwieriger als bei uns.“

Um den Menschen dort zu helfen, hält die KLJB schon seit über 40 Jahren enge Kontakte nach Peru. Fundament dafür ist die Arbeit des aus Stavern (Emsland) stammenden Ehepaares Riedel, das in den siebziger Jahren nach Peru ausgewandert ist. Regina Riedel hat sich im Ort Pulpera vor allem um junge Menschen ohne Ausbildung gekümmert und dazu das „Programas de empleo y juventud“ (PEJ), zu Deutsch Programm für Arbeit und Jugend, mitaufgebaut. 

Das PEJ ist laut KLJB ein religiöser Verein mit einem Team von Seelsorgerinnen und Seelsorgern. Durch ihren Einsatz wollen sie die Lebens- und Bildungssituation der Kinder und Jugendlichen verbessern. Gemeinsam bauen sie zum Beispiel in Schulen Gewächshäuser mit Obst und Gemüse für die Familien, stellen Schulgemeinschaftstage, Sport- und Kulturveranstaltungen sowie Vorhaben im Umweltschutz auf die Beine. „Es gibt dort mehrere Ideen mit Solarenergie“, berichtet Maria Jansen.

"Ich produziere zu Hause" ist ein zweites Projekt

Zum „PEJ“ besteht schon lange eine Partner- und Freundschaft mit der Landjugend im Bistum Osnabrück, aus der sogar ein eigener „Arbeitskreis Peru“ erwachsen ist. 13 junge Leute machen aktuell dabei mit, zum Beispiel Sonja Timmer  aus Bockholte im nördlichen Emsland. Einmal im Monat treffen sie sich und überlegen, wie sie das „PEJ“ weiter unterstützen können: finanziell und ideell. 

Pro Quartal spendet die KLJB bzw. der Arbeitskreis zwischen 300 und 400 Euro. Das Geld stammt von den Mitgliedern, von Ortsgruppen und bestimmten Aktionen. Aber auch darüber hinaus ist Timmer und den anderen KLJB’lern ein Austausch wichtig. „Wir sind junge Menschen aus dem ländlichen Raum, sie sind junge Leute aus dem ländlichen Raum. Da gibt es eine Verbundenheit.“ Kontakt hält der Arbeitskreis dabei unter anderem durch E-Mails, Briefe, Videogespräche – und Besuche direkt vor Ort. Die waren allerdings wegen der Corona-Pandemie nicht möglich. „Wir hoffen, dass eine Fahrt in den nächsten Jahren vielleicht wieder klappt“, sagt Maria Jansen. 

Zusätzlich unterstützt die KLJB nun ein weiteres Projekt. Übersetzt heißt dieses „Ich produziere zu Hause“. Das PEJ organisiert dabei für junge Menschen in Pulpera Kurse zum Beispiel in Kochen und Backen, in Handarbeiten und Naturheilkunde. Dadurch lernen sie nicht nur eigene Talente und neue Fähigkeiten kennen, sondern können auch selbst etwas herstellen und verkaufen: ein kleines Zusatzeinkommen. 

Das Geld geht eins zu eins in das Projekt

Denn Maria Jansen und Sonja Timmer haben aus Peru erfahren, dass viele Familien Unterstützung brauchen. Corona hat nach ihrer Kenntnis das Land schwer getroffen. „Viele Schulen haben zugemacht, der Unterricht findet über das Radio statt“, erzählt Timmer. „Aber nur auf Grundschulniveau.“ Das bedeutet, dass die Bildungssituation für die Jugendlichen sehr schwierig ist. „Andere junge Leute haben die Schule abgebrochen oder spielen zumindest mit dem Gedanken, weil sie für die Eltern und Geschwister Geld dazuverdienen wollen.“ 

Mit dem neuen Projekt will das PEJ ihnen andere Perspektiven und eine Übergangslösung anbieten. Und das kommt bei den Jugendlichen offenbar gut an, denn es gibt viele Anmeldungen. Die Organisation möchte daher laut Jansen noch weitere Kurse ins Programm aufnehmen, zum Beispiel in Werken. Dafür braucht es aber entsprechendes Material, Referentinnen und Referenten. 

Und dabei will die KLJB im Bistum Osnabrück mit einer Sonderaktion helfen. „Wir möchten gern bis Jahresende mindestens 2000 Euro zusammenbekommen“, sagt Maria Jansen. Ein großer Teil der Summe ist bei Redaktionsschluss des Kirchenboten schon geschafft, aber noch nicht alles. Und wenn am Ende mehr gespendet wird, kann noch mehr geholfen werden. „Das Geld geht eins zu eins direkt in das Projekt“, sagt die Jugendbildungsreferentin. „ Jeder Euro hilft“.

Petra Diek-Münchow

Infos zum Arbeitskreis und Spenden oder per E-Mail bei Maria Jansen