Weltgebetstag der Frauen im Bistum Fulda

„Ein Genuss für mich“

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Auch von „übergesprungenen Funken“ wird berichtet. Teilnehmerinnen des Weltgebetstags der Frauen zeigen sich begeistert. Stellvertretend für viele Gemeinden im Verbreitungsgebiet ein Besuch in Frankfurt-Bergen-Enkheim. Von Karoline Ohlmeier.

Gelebte Ökumene: (von links) Karin Thommes, Katja Kirchherr, Christine Weber und Doris Laukhardt feierten gemeinsam den Weltgebetstag | Foto: Karoline Ohlmeier
Gelebte Ökumene: (von links) Karin Thommes, Katja Kirchherr, Christine Weber und Doris Laukhardt feierten gemeinsam den Weltgebetstag | Foto: Karoline Ohlmeier

Am Freitagabend vergangener Woche war der Weltgebetstag auch in der evangelischen Kirche Bergen-Enkheim. In diesem Jahr war der evangelische Frauenkreis Bergen um Erika Hassenpflug, unterstützt von der evangelischen Frauenhilfe Enkheim und der katholischen Pfarrgemeinde Heilig Kreuz, für die Organisation zuständig.

Lebendiger Gottesdienst mit viel Musik

Katja Kirchherr (45) und Karin Thommes (72), Mitglieder der katholischen Kirchengemeinde Heilig Kreuz, sind schon einige Jahre Gäste des Weltgebetstages in Bergen-Enkheim. Katja Kirchherr war auch schon im Vorbereitungskomitee tätig, dem ihre Mutter seit Jahren angehört: „Heute bin ich nur Gast und genieße die schöne Veranstaltung“. Karin Thommes erzählt, dass ihre Nachbarin und Freundin Erika Hassenpflug, die seit Jahren im Komitee mitarbeitet, sie animiert habe, diesen besonderen Gottesdienst zu besuchen. „Ich finde die Gestaltung besonders gelungen. Der lebendige Gottesdienst mit viel Musik und das anschließende gemeinsame Essen ist ein großer Genuss für mich“.

Christine Weber (55) und Doris Laukhardt (50), beide Protestantinnen, berichteten beim gemeinsamen Essen über ihre Begeisterung angesichts des ökumenischen Weltgebetstages. Seit 25 Jahren lebe sie bereits in diesem Frankfurter Stadtteil, erzählt Christine Weber, die im Gottesdienst als Mitglied des Gemeindechores mitsang. „Ich bin seit fast 20 Jahren in der evangelischen Kirchengemeinde vor Ort aktiv, schaffe es heute jedoch zum allerersten Mal, beim Weltgebetstag dabei zu sein, weil es mir in früheren Jahren terminlich nie passte. Der Funke ist jedenfalls sofort übergesprungen und ich möchte im kommenden Jahr gerne wieder mit dabei sein“, so Chorsängerin Weber. Doris Laukhardt ist in Bergen-Enkheim aufgewachsen und lebt mittlerweile schon zwei Jahrzehnte in Fechenheim. Wieder aktiv in der hiesigen Kirchengemeinde wurde sie als ihr Sohn vor zwei Jahren in Bergen-Enkheim konfirmiert wurde. Auch sie hat im Gottesdienst als Mitglied des Gemeindechores mitgesungen. „Das hat mir große Freude gemacht, und ich werde sicher noch bei weiteren Projekten mitwirken“.

Kirchen stehen neben Moscheen

Die Liturgie für den diesjährigen Weltgebetstag der Frauen kam von Christinnen aus Surinam, dem kleinsten Land Südamerikas. Sie stand unter dem Motto „Gottes Schöpfung ist sehr gut“. Menschen vieler Bevölkerungsgruppen und mit unterschiedlichsten Religionen leben in Surinam: Kirchen stehen dort neben Moscheen, Synagogen neben Hindutempeln. Unterschiedliche Einflüsse wurden im 17. Jahrhundert durch die Kolonialherren sowie die dorthin verschleppten Sklaven in dieses fruchtbare Land gebracht, Kreolen und Maroons, Nachkommen der aus Westafrika gekommenen Menschen, stellen heutzutage die größten Bevölkerungsgruppen.

Nach dem christlichen Glauben der römisch-katholischen Kirche sowie der Herrnhuter Brüdergemeinde lebt knapp die Hälfte der Menschen in Surinam. Frauen verschiedener Ethnien erzählen in der Gottesdienstordnung aus Surinam aus ihrem Alltag. Diese Textpassagen wurden von den Frauen der Kirchengemeinden Bergen-Enkheims abwechselnd vorgetragen.

Bewegte Melodien und lebendige Lieder vervollständigten die Liturgie. Wolfgang Runkel, Kantor der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde, begleitete die Lieder am Klavier sowie mit Unterstützung aller Gottesdienstbesucher und seines Gemeindechores.

Im Gemeindezentrum Bergen gab es noch ein gemütliches Beisammensein mit ausgewählten Speisen nach surinamischen Rezepten, die das Weltgebetstag-Team zubereitet hatte.