Anstoss 38/22

Hände, überall Hände

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Auf vielfältige Weise gehören die Hände zu uns. Wir können mit ihnen handwerken, können kreativ und gestalterisch sein.


Wir können mit unseren Händen spielen, Sport treiben und vieles mehr. Hände können auch sprechen, wir können damit liebevoll und zärtlich sein, können trösten und zeigen, ich stehe zu dir.
Menschen lernen einander kennen, nehmen sich an die Hand und gehen dann Hand in Hand den Weg der Freundschaft und Liebe. Sie versprechen einander während der Hochzeit die Treue und stecken einander den Ring an die Hand.
Ich als Ordensmann habe meine ewigen Gelübde in die Hände des Provinzials abgelegt und gleich dem Eheversprechen Gott die Treue versprochen – den Weg der Nachfolge zu gehen bis zum Tod.
So sind die Hände sprechende und versprechende Hände, aber auch helfende und heilende Hände – im Krankenhaus, im Altenheim, im Hospiz, in der Arztpraxis oder zu Hause. Vor allem in der Pflege bedarf es vieler helfender Hände. Ohne sie ginge nichts und oft sind zu wenige Hände für die Fülle der Aufgaben vorhanden.
Während der Corona-Pandemie durften wir einander nicht die Hand reichen, nicht zur Begrüßung, nicht zur Umarmung, nicht zum Abschied, auch in der Kirche war zur Messe der Friedensgruß nicht erlaubt. Stattdessen mussten wir uns die Hände, wo auch immer, desinfizieren.
Bei allen aber wollen wir die betenden Hände nicht vergessen, wo wir unsere Hände betend Gott hinhalten, bittende, betende, flehende Hände, aber auch Hände der Dankbarkeit, Hände, die sagen „Gott sei Dank“.
Von Beginn des Lebens an ist mein Name in Gottes Hand geschrieben und das ganze Leben lang sind seine Hände für mich da. Dann, am Ende des Lebens könnte und kann ich sagen, wie Jesus es gesagt hat: „Vater in deine Hände empfehle ich meinen Geist.“ Und ich hoffe, dass Gottes Hände mich an der Himmelstür begrüßen.
Es tut gut, zu wissen, dass es viele, sehr viele Hände gibt, die mir täglich begegnen und für mich da sind. Aber ebenso gilt: Nicht alles liegt in meiner Hand. Aber ebenso tut es gut zu wissen, dass es noch die göttliche Hand gibt, die schützend und begleitend für mich da ist. Gott sei Dank!

Pater Josef kleine Bornhorst
Dominikanerkloster Leipzig