Wiedereinweihung in Kefferhausen
Kleine Küche in der Kirche
In Kefferhausen hat die Gemeinde ihre Kirche wieder eingeweiht. Der neue Altar, der dabei von Bischof Ulrich Neymeyr geweiht wurde, steht jetzt vor dem Chorraum nahe der Bänke. Dahinter ist ein Mehrzweckraum entstanden.
Bischof Ulrich Neymeyr legt während der Altarweihe Weihrauchkörner an fünf Stellen der Tischplatte in brennende Lichter. Foto: Andrea Wilke |
Noch bis zuletzt war in der Kirche gearbeitet worden, um die Lampen anzubringen. Doch dann war es soweit: Am 5. Februar konnte die Kirchgemeinde St. Johannes der Täufer in Kefferhausen mit Bischof Ulrich Neymeyr Altarweihe in ihrer neugestalteten Kirche feiern und damit eine lange Zeit des Umbaus und der Sanierung beenden. Bei der Neugestaltung wurde der Altar ein Stück in das Kirchenschiff hinein geholt. Dahinter ist im früheren Chorraum mittels einer Trennwand ein vielfältig nutzbarer Raum für bis zu 40 Personen einschließlich einer kleinen Küche entstanden.
Bereits 2009 hatte der damalige Kefferhäuser Kirchenvorstand – die Gemeinde gehört zur Pfarrei Dingelstädt – eine Renovierung beschlossen. Aufgrund bautechnischer und bauphysikalischer Probleme zeigte sich jedoch, dass es damit allein nicht getan sein würde. „Bei näherer Betrachtung waren etliche konstruktive Schäden der Turm- und Dachkonstruktion der Kirche zutagegetreten, die zum Teil sogar noch aus Kriegsschäden herrührten“, so Uta Zerjeski vom Planungsbüro Märkplan. „Standortbedingte Feuchteschäden, eine unterdimensionierte Regenentwässerung verstärkte die Probleme, der Schiefer der Turmeindeckung war desolat. Es war Gefahr im Verzug.“
So wurde aus der Renovierung ein großes Projekt. „Es war ein schwieriger, ein mutiger Weg, der aber nun ein ganz außergewöhnliches, attraktives und zukunftsweisendes Finale gefunden hat“, sagt Cornelia Schimek, Regionalverantwortliche des Bischöflichen Bauamtes, Außenstelle Heiligenstadt. Das sieht auch Pfarrer Roland Genau so. „Aus einer Gruft ist ein wunderschöner, einladender Kirchenraum geworden“, betonte er im Gottesdienst. „Danke für den Mut, diese Kirche … innen auch neu zu gestalten.“ Gemeinsam gelte es nun loszulegen und Kirchenraum und neuen Gemeinderaum mit Leben zu füllen, so der Seelsorger.
Wie ein aufgeschlagenes Buch
Für den Altar und den Ambo (Lesepult) wurden die Travertinsteine der alten Seitenaltäre verwendet. Aus den alten Blöcken wurden neue, schmalere Formen geschnitten mit offenen Winkeln. „Der offene Winkel … weckt Assoziationen wie die eines aufgeschlagenen Buches oder eines Blicks in einen Raum hinein“, erläutert Carsten Wirth, der für das künstlerische Konzept zuständig war. Bischof Neymeyr erklärte vor der Altarweihe: „Nach der Salbung des Altars mit Chrisam werden wir an den vier Ecken und in der Mitte fünf Wachsdochte mit Weihrauch entzünden. Wenn die Flammen auflodern und der Weihrauch aufsteigt, hat man den Eindruck: der Altar brennt. Hier wird augenscheinlich, wie sehr Jesus Christus für uns brennt in seiner Liebe zu uns, in seiner Hingabe, in seinem Dasein für uns. … Und was will er anderes, als dass … wir brennen für ihn und für seine Botschaft.“
Am Ende des Gottesdienstes dankte Pfarrer Genau allen, die dazu beigetragen haben, dass die Kirche umgestaltet und instandgesetzt und der Festgottesdienst gefeiert werden konnte. Hinsichtlich der Finanzierung machte der Seelsorger kein Hehl daraus, dass noch Geld nötig ist: „Wir sind weiter auf Spenden angewiesen, wir sind noch nicht fertig.“ Es brauche noch Geld für das, „was noch nicht bezahlt ist oder noch fehlt.“ Dazu zählten einige Kirchenbänke und Sitzpolster dafür.
Von Andrea Wilke