„Liebe ist das, was man tut“

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Am 14. Februar ist Valentinstag. Der Tag der Liebenden kann viel mehr sein als Blumen und Schokolade, wie die Kieler Pfarrei Franz von Assisi mit drei Veranstaltungen für Paare unter Beweis stellt.


Es lohnt sich, sich immer wieder zu erinnern, warum man sich verliebt hat – damit man sich nicht verliert. | Foto: Marco Heinen

VON MARCO HEINEN

Los geht es bereits am 12. Februar mit „Zeit für Zwei“, nämlich „Paarstunden“, zu denen India Roth und Pastoralassistent Dominic D’Souza nach St. Heinrich (Feldstraße 172) in der Zeit von 15 bis 19 Uhr einladen. „Es geht darum, dass die Paare an diesem Tag miteinander Zeit verbringen und über ihre Leben und ihre Liebe reflektieren“, so D’Souza. Wobei das Positive im Vordergrund stehen soll und weniger die schweren Zeiten einer Beziehung. „Denn manchmal vergisst man das Positive im Alltag“, sagt der Pastoralassistent. Was hat den jeweiligen Partner angezogen, als sich beide erstmals begegneten?

Es sind Impulse und Anregungen für das Paargespräch geplant sowie Zeit zum Austausch. Der Nachmittag kann ein bisschen zur Vorbereitung auf den persönlichen Valentinstag verstanden werden. Es wird um Anmeldung bis 5. Februar per E- Mail an d.dsouza@franz-von-assisi.de gebeten. Die Teilnahme ist kostenlos, doch Spenden sind willkommen.

Eine Segensfeier unter dem Leitwort „Verzaubert hast du mich“ (Hohelied 4,9) für Paare bieten die Gemeindereferenten Rita und Stefan Becker am Montag, 13. Februar um 19 Uhr in St. Joseph (Ostring 193) an. „Wir läuten den Valentinstag ein, für alle Paare, die sich auch den Segen zusprechen lassen wollen“, erläutert Rita Becker. Geplant seien biblische Texte und Gedichte sowie Musik des Organisten René Jung. Anschließend ist Zeit für den Austausch, kurz, es geht um „Anregungen, um über Beziehung und Partnerschaft nachzudenken“, so Becker. Ganz wichtig: „Es sind wirklich alle Paare willkommen“, betont sie.

Am Valentinstag selbst gibt es dann einen Kino-Abend um 18 Uhr im Studio Filmtheater am Dreiecksplatz mit anschließender Gesprächsrunde (Eintritt 6 Euro). Gezeigt wird der Film „Wie beim ersten Mal“ mit Meryl Streep und Tommy Lee Jones, in dem es um das Thema Eheberatung geht. Das genau war auch der Grund, den Film auszusuchen, sagt Solvejg Groth, Leiterin der Kieler Ehe-, Familien- und Lebensberatung (EFL). Zur EFL kämen viele Paare, die viele Jahre zusammenlebten und irgendwann feststellten, dass beiden oder auch nur einem Partner die Beziehung verloren zu gehen scheine, erläutert sie. Partnerschaften entwickelten sich dann „zu einer Art Wohngemeinschaft“, in der Alltag und Gewohnheit das Miteinander beherrschten, so Groth. Die emotionale Zuwendung zueinander nehme indes ab. Eine Paarberatung könne helfen, etwas daran zu ändern und wieder mehr Nähe herzustellen.

Ein Hollywood-Film bietet Anregungen für die eigene Beziehung

Der Film biete Gelegenheit, darüber nachzudenken, „was man in der eigenen Paarbeziehung verbessern könnte“, findet Groth.Es gehe also – neben dem gemeinsamen Spaß am Filmabend – darum, auch das Beratungsangebot der EFL sichtbar zu machen „und Menschen zu erreichen, die ihre Beziehung zueinander verbessern oder vertiefen möchten.“

Der kommerzielle Aspekt des Valentinstags, der ehemals sogar ein kirchlicher Gedenktag war, wirke zwar vielleicht oberflächlich, sagt Groth, die eine ablehnende Haltung deshalb durchaus nachvollziehen kann. „Andererseits weiß ich, dass Paare sich damit beschäftigten, welche Bedeutung der Valentinstag für sie individuell haben kann.“ Auch sei nicht von der Hand zu weisen, dass es wichtig sei, aufmerksam für Partner zu bleiben und ihnen von Zeit zu Zeit eine Freude zu bereiten. Dafür gebe es viele individuelle Möglichkeiten, vom gemeinsamen Kochen und Genießen über einen persönlichen Brief oder eben auch einen gemütlichen Filmabend zu zweit. Solvejg Groth: „Der Valentinstag ist eine gute Gelegenheit, einander zu zeigen, dass man stolz sein kann, was man miteinander bewältigt hat, oder dass man den anderen trotz mancher Streitsituation liebt.“ Denn die Pflege der Liebe, die sich durch Gesten der Zuneigung und Wertschätzung zeigen lasse, sei wichtig für eine Beziehung. Groth: „Liebe ist das, was man tut.“