Michaelschule Papenburg

Menschenkette für Zusammenhalt

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Ein beeindruckendes Bild zeigte sich am 9. November vor der Michaelschule in Papenburg. Die Schulgemeinschaft mit ca. 700 Schülerinnen und Schülern, 55 Lehrkräften und zehn Mitarbeitern bildete eine Menschenkette am Splitting-Kanal vor der Schule. Gemeinsam wollte man für Achtung und Respekt sowie Miteinander und Zusammenhalt in der Gesellschaft einstehen.


Mit einer Menschenkette setzte sich die Michaelschule für Zusammenhalt und Respekt ein. Foto: privat 

„So etwas darf nie wieder passieren, dafür müssen Sie auch in der Schule sorgen.“ Worte, mit denen sich Erna de Vries, Holocaust-Überlebende, regelmäßig bei ihren Besuchen an der Michaelschule verabschiedet. Diese und die Ereignisse der vergangenen Monate zum Beispiel in Chemnitz hatten die Schüler veranlasst, die Aktion zu starten. Vorbereitet und gestaltet wurde sie vornehmlich von den Wahlpflichtkursen „Soziales Seminar“ und „Geschichte, Erinnerung und Zukunft“. In einer Mitteilung hatten die Schüler geschrieben: „Gerade in den letzten Wochen gab es wieder viele Ausschreitungen gegen Ausländer oder Andersgläubige. Wir wollen das nicht akzeptieren, denn wir sind der Meinung: Alle Menschen sind gleich!! … Wir wollen in Form einer Menschenkette Zusammenhalt, Achtung, Respekt und ein Miteinander auch symbolisch nach außen verbreiten.“

Schulleiter Thomas Springub sagte: „Wir wollen zeigen, wie bunt und tolerant unsere Schulgemeinschaft ist.“ 147 Schüler hätten einen Migrationshintergrund und würden in ihrer Andersartigkeit toleriert und geschätzt. Jeder sei hier herzlich willkommen, so der Schulleiter. Dies zeigt sich nicht zuletzt darin, dass die Schule Teil des Netzwerkes „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ist und darin, „dass es bei uns seit über zehn Jahren islamischen Religionsunterricht gibt“.

Begleitet hatte die Menschenkettenaktion das Lied „Wir ziehen in den Frieden“ von Udo Lindenberg. Passend zur Aktion heißt es hier: „Wir ham doch nicht die Mauer eingerissen, damit die jetzt schon wieder neue bauen.“ Symbolisch wurde eine  Mauer mit negativen Begriffen wie Vorurteile, Hass und Missachtung eingerissen, um eine dahinterstehende Plakatwand  freizulegen. Dieses Plakat mit dem Umriss des Emslandes und darin eingebettet Papenburg mit bunten Daumenabdrücken soll zeigen, wie bunt die Michaelschule ist. Alle Klassen werden im Laufe der folgenden Woche ihre Daumenabdrücke auf die Leinwand bringen.