160 Sängerinnen und Sänger proben für "Messiah" in Lingen

Mit Schwung ins Gospeloratorium

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Ein Chor probt in einem Saal
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Foto: Elisabeth Tondera

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Bald geht’s los: Bis zur Aufführung am 7. September müssen die Chormitglieder noch intensiv proben.

Zwölf Jesusgeschichten aus den Evangelien erzählt das Gospeloratorium „Messiah“. Begleitet von Bigband und Orchester führt ein Chor von 160 Sängerinnen und Sängern sowie Musical-Solisten das Werk am 7. September in der Lingener St.-Bonifatius-Kirche auf – und hat sichtlich Spaß dabei.

Nicht mehr lange bis zur Premiere. Die letzten Proben stehen an. Von allen Seiten strömen Sängerinnen und Sänger in das Gemeindehaus der Johannesgemeinde in Lingen. Andrea von Haugwitz schließt ihr Fahrrad ab und eilt zur Eingangstür, die einladend geöffnet ist. Sie freut sich auf das gemeinsame Singen. Zum Gospel hat sie ein besonderes Verhältnis, seit sie einige Jahre in den USA gelebt hat. „Ich mag die Musik sehr“, sagt sie und fügt hinzu: „Singen ist gut für die Seele.“ Hildegard Tellmann, die kurz darauf ihr Fahrrad vor dem Gemeindehaus abstellt, ist bereits zum zweiten Mal dabei. „Ich habe schon bei ‚Martin Luther King‘ im letzten Jahr mitgemacht, und das war die Initialzündung“, sagt sie. Auch sie ist voller Vorfreude auf die Probe und die Aufführungen, genauso wie Maike Feddersen-Schönnagel, die gemeinsam mit ihr gekommen ist.

Schwungvoll begrüßt Popkantorin Julia Uhlenwinkel die Mitwirkenden und los geht es mit einem Warm-up: Atemübungen, Körper und Gesichtsmuskeln lockern, ein Kinderlied singen. Danach ist eine Zeile aus „Messiah“ dran, die alle mehrmals wiederholen müssen, mal zur Keyboardbegleitung, mal zum Orchesterplayback. Die Kantorin weist auf die Betonung einzelner Wörter hin. Als eine weitere Passage zu kraftlos ausfällt, sackt sie in sich zusammen, um zu demonstrieren, welche Wirkung der Gesang auf sie hat und lässt den Chor die Stelle noch einmal singen, diesmal mit Power.

„Lockerheit ist wichtig, das Singen muss Spaß machen“

Zwischendurch erzählt sie eine Anekdote. „Eine gewisse Lockerheit ist wichtig, denn das Singen muss Spaß machen. Ich versuche eine Balance herzustellen zwischen lockeren Übungen und dem notwendigen Ernst, denn es braucht eine Spannung, damit die Musik wirkt, und weil man in einer so großen Gruppe auch eine gewisse Disziplin braucht“, erzählt die Chorleiterin.

Die Chormitglieder proben jeweils vor Ort, können aber auch wechseln, wenn sie an einem Termin verhindert sind. „Das Angebot tut der Gemeinschaft gut, weil sich die Sängerinnen und Sänger untereinander kennenlernen und nicht erst zur Generalprobe zusammenkommen“, sagt die Kantorin. Am Abend zuvor leitete sie die Probe in Schüttorf.

Seit 25 Jahren ist Julia Uhlenwinkel Chorleiterin, Bandleaderin und Organistin, seit 2022 Kantorin für Popularmusik. Vor einem Jahr hat sie gemeinsam mit Kai Lünnemann das Chormusical „Martin Luther King“ dirigiert. Bei der Suche nach einem entsprechenden Stück für das neue Projekt hat sie festgestellt, dass viele Chöre in der Region Lieder von Tore W. Aas singen und entschied sich für dessen Gospeloratorium „Messiah“, das stimmungsvolle Balladen, mitreißenden Pop und Gospelsongs vereint. Viele Mitwirkende sind über das Projekt vom vergangenen Jahr gekommen und haben Freunde mitgebracht. „Es ist einfach unbezahlbar, wenn sie begeistert sind“, sagt Uhlenwinkel. „Ich finde es toll, dass es hier so viele begeisterte Sängerinnen und Sänger gibt.

Elisabeth Tondera

Das Gospeloratorium wird am Samstag, 7. September, um 19 Uhr in der St.-Bonifatius-Kirche in Lingen aufgeführt. Karten im Vorverkauf: Thalia Buchhandlung in Lingen, Nova Buchhandlung Borchers in Meppen, Büro der Christus- und Kreuzkirche Nordhorn.