Bruder Jakobus Wilhelm neuer Prior des Benediktinerklosters
Neuer Prior für die Huysburg
Bruder Jakobus Wilhelm (links) folgt auf Bruder Antonius Pfeil als Prior des Klosters Huysburg. Fotos: Kloster Huysburg |
Bruder Jakobus Wilhelm ist schon seit vielen Jahren den Besuchern des Klosters Huysburg kein Unbekannter. Als geistlicher Leiter des Ekkehard-Hauses in der historischen Klosteranlage, in der im Jahr 1080 erstmals ein Konvent entstand, ist er verantwortlich für das Programm des Gäste- und Tagungshauses, das vor allem aus Exerzitien, stillen Tagen oder geistlicher Begleitung besteht.
Nun ist für den 56-Jährigen eine neue Aufgabe hinzugekommen: Auf den Kapitelstagen in der Mutterabtei St. Matthias in Trier wurde er von Abt Ignatius Maaß zum neuen Prior, also zum Vorsteher des Benediktinerkonvents auf der Huysburg ernannt.
„Es war ein regulärer Ämterwechsel auf dem Frühjahrskapitel“, sagt Bruder Jakobus im Gespräch. Sein Vorgänger, Bruder Antonius, sei inzwischen über 70, aber weiterhin bei guter Gesundheit. Er wird auch künftig Geschäftsführer der klostereigenen GmbH bleiben und sich um die Finanzen des Klosters kümmern.
Ein „Anwalt des Evangeliums“
Für Bruder Jakobus kommen nun neben der geistlichen Leitung des Gästehauses neue Leitungsfunktionen hinzu. Neben Organisations- und Koordinierungsaufgaben soll er auch geistliche Impulse in die Mönchsgemeinschaft senden. „Der Prior hat Anwalt des Evangeliums für die Gemeinschaft zu sein“, erläutert der frisch ernannte Klostervorsteher.
Dabei betont Bruder Jakobus die Kontinuität zur Arbeit seines Vorgängers. Es sei ihm wichtig, die Huysburg weiter „als Ort der Anerkennung Gottes zu gestalten“, wie er im Gespräch erklärt. Es gehe darum, weiterhin präsent zu sein für Menschen, die sich für das Mönchstum interessieren. So gebe es seit einigen Jahren das „Via-vitae-Programm“, bei dem Männer zwischen 25 und 40 Jahren bis zu einem Jahr in der Gemeinschaft mitleben können.
Damit verbindet er auch die Hoffnung, Nachwuchs für den Konvent zu finden. Momentan leben sechs Mönche auf der Huysburg, die zwischen 43 und 78 Jahren alt sind. Der Jüngste – Bruder Stephanus – hat gerade seine Ewige Profess, also eine Bindung auf Lebenszeit an die Gemeinschaft, abgelegt. Vor einigen Jahren waren es noch neun Brüder.
Das Kloster Huysburg liegt oberhalb von Halberstadt. |
Wechsel als Zeichen von Lebendigkeit
Neben der Pfarrseelsorge in den Gemeinden Huysburg, Badersleben und Schwanebeck kümmern sie sich vor allem um die zahlreichen Gäste, die den Weg hoch auf die Huysburg finden. Gerade erst ist im Gästehaus neben der Kirche ein neuer Aufzug eingebaut worden, sodass viele Zimmer jetzt barrierefrei sind. Bruder Jakobus hat sich noch mehr vorgenommen. „Es gibt noch Träume“, verrät er im Gespräch. So sollen Teile des Hofes und des Gartens noch ansprechender für die Gäste gestaltet werden.
Auch der bisherige Prior Bruder Antonius sieht den Wechsel als „Zeichen von Lebendigkeit“ und als Signal, dass es auf der Huysburg weitergehe. In den vergangenen 18 Jahren sei es ihm vor allem darum gegangen, nach der baulichen Phase die Gemeinschaft innerlich aufzubauen. „Ich bin im Rückblick dankbar, dass das gut gelungen ist“, sagt Bruder Antonius.
Von Oliver Gierens