Reanimationstraining an Bremer Schulen
Prüfen, rufen, drücken
Ein Notfall kann sich überall ereignen: in der Schule, im Büro, beim Sport oder zu Hause. Doch was ist bei einem Herz-Kreislaufstillstand zu tun? Wie funktioniert eine Herzdruckmassage? Anlässlich der „Woche der Wiederbelebung“ gibt ein Notfallteam des Bremer St.-Joseph-Stift lebensrettendes Wissen an Bremer Schulen weiter.
Notfallsanitäter, Notärzte und Anästhesisten sind bis zum 24. September an vier Schulen und bieten dort für die siebten bis neunten Jahrgänge Reanimationstraining an. Mit an Bord: Reanimationspuppen und Übungsdefibrillatoren. Auf spielerische Weise bringen die Medizinerinnen und Medizinern den Kindern und Jugendlichen die lebensrettenden Handgriffe bei. Die bundesweite Aktionswoche ist eine Initiative des „Berufsverbandes Deutscher Anästhesisten“ (BDA) und der „Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin“ (DGAI), um das Bewusstsein für Laienreanimation in Deutschland stärken.
Im Notfall zählt jede Sekunde, denn das menschliche Gehirn kann bei einem Herz-Kreislaufstillstand höchstens drei bis fünf Minuten überleben. Bereits nach drei Minuten ohne Sauerstoff kann es zu bleibenden Schäden im Gehirn kommen. Doch nur bei rund 40 Prozent der Herzstillstände in Deutschland führen Ersthelfer eine Herzdruckmassage aus. Zum Vergleich: In den Niederlanden und in skandinavischen Ländern liegt diese Quote bei mehr als 60 Prozent.
„Das wollen wir ändern und den Kindern und Jugendlichen die Angst nehmen, etwas falsch zu machen“, sagt Notfalltrainerin Sabrina Giurco. „Denn falsch ist nur, im Ernstfall nichts zu unternehmen.“ Daher üben bei der Aktion rund 250 Schülerrinnen und Schüler unter Anleitung der Experten aus dem St.-Joseph-Stift die Laienreanimation an Reanimationspuppen. Auch der richtige Einsatz eines automatisierten externen Defibrillators (AED), den man in vielen Gebäuden, Firmen und öffentlichen Plätzen findet, wird trainiert. (kb)