TAG DES HERRN-Wettbewerb „Kirche vor Ort“: „Strickclub Wolgast“

Stricken – zur Freude anderer

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Frauen stricken gemeinsam
Nachweis

Foto: Rico Harder

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Fingerfertig und mit Spaß bei der Sache: Doris Zimmermann, Anke Zimmermann, Susanne Kowolik, Regina Dannenfeld und Silke Kasak (von links). Nicht auf dem Foto sind Petra Kamradt und Denise Kowalczik.

In Wolgast treffen sich einmal in der Woche Frauen zum Stricken und Häkeln. Seine Erzeugnisse verschenkt der „Strickclub Wolgast“ an Krankenhäuser, Senioren und Bedürftige.

Logo Kirche vor OrtAlles begann mit einem Artikel in der Caritas-Zeitung „Sozialcourage“. Darin war zu Beginn des Jahres 2023 ein Artikel über die Düsseldorfer „Wollengel“ erschienen, die für Obdachlose und Bedürftige stricken. „Die Vorsitzende unseres Caritaskreises fragte uns, ob wir nicht etwas Ähnliches machen wollten“, erzählt Anke Zimmermann. Warum nicht, dachten sie und drei weitere Frauen aus ihrer Gemeinde Herz Jesu Wolgast sich – und gründeten den „Strickclub Wolgast“.

Heute treffen sich sieben Frauen einmal pro Woche zum Stricken. Die meisten gehören zu Herz Jesu, aber über Kontakte sind auch zwei Frauen von außerhalb dazugestoßen. „Ich bin froh, dass meine Freundin mich mitgenommen hat. Ich bin keine Christin, aber diese Menschen kennengelernt zu haben, tut mir gut“, sagt Petra Kamradt. Für kurze Zeit gehörte auch mal ein Mann zum Club, bis zu seinem Wegzug aus beruflichen Gründen.

Stricken bedeutet für die Wolgaster Frauen vor allem eins: Entspannung. „Handarbeit ist für mich Leidenschaft und Entspannung vom Alltag“, erzählt Silke Kasak, die in der Gastronomie arbeitet. Ihre Mitstrickerin Susanne Kowolik macht auch deshalb mit, „um von den erfahrenen Strickerinnen Tipps und Tricks zu lernen“. Sie alle, sagt Anke Zimmermann, eint der Wille, etwas für einen guten Zweck zu tun und dabei die Gemeinschaft zu genießen.

Die "Produktpalette" ist immer breiter geworden

Seit der Gründung vor anderthalb Jahren ist die Produktpalette immer breiter geworden: Mützen, Schals, Handschuhe, Decken und Socken haben die Wolgasterinnen unter anderem schon gestrickt. Das allererste Paket ging zu den Wollengeln nach Düsseldorf. Ein Großprojekt war der jährlich im Advent stattfindende Seniorentag der Pfarrei. „Wir haben 50 kleine Glückswürmer gehäkelt, die man als Lesezeichen oder Schlüsselanhänger nutzen kann“, erklärt Anke Zimmermann. Über ihr Tun informieren die Strickerinnen regelmäßig im Pfarrbrief von St. Otto. „Natürlich würden wir uns freuen, wenn sich noch mehr Frauen und Männer angesprochen fühlen und mitmachen“, sagt Anke Zimmermann.

Dabei beschränken sich die Aktivitäten nicht mehr „nur“ aufs Stricken und Häkeln. „Wir haben schon Faden und Nadel gegen Wachs und Messer getauscht. In Zusammenarbeit mit dem Förderverein Herz-Jesu entstanden in diesem Jahr zu Ostern Kerzen für den Verkauf in der Gemeinde“, berichtet Anke Zimmermann. Die Erlöse gingen an den Förderverein. „Wegen der großen Nachfrage muss im kommenden Jahr eine höhere Auflage produziert werden.“

Trotzdem soll der Fokus weiter auf Wolle und Garn liegen. Im Moment stehen kleine Dinge auf dem Produktionsplan: „Mützchen, Söckchen und Decken, für die Frühchenstation des Krankenhauses Greifswald.“ Sind die Beschenkten happy, sind es auch die strick- und häkelbegeisterten Frauen des Wolgaster Strickclubs. Mitglied Denise Kowalczik bringt es auf den Punkt: „Die Gemeinschaft genießen und anderen Menschen mit den Strickereien eine Freude bereiten – das ist unbezahlbar!“

Ihre Stimme für dieses oder ein anderes Wettbewerbs-Projekt können Sie bis zum 15. September im Internet (bit.ly/tdh-kirche-vor-ort) oder telefonisch (03 41 / 4 67 77 29) abgeben.
Stefan Schilde