Siegerentwurf für die Kirchenpräsenz auf der Buga 2021 in Erfurt

„Der rote Faden“ auf der Buga

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Der Siegerentwurf für die Kirchenpräsenz auf der Buga 2021 in Erfurt wurde jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt. Rund um die Peterskirche werden die Menschen zu Begegnung und Gespräch eingeladen.

Landesbischöfin Junkermann (rechts) und Seelsorgeamtsleiterin Rademacher (links) mit den Preisträgerinnen Sanja Freihube und Lisa Nikolaus. | Foto: EKM, Pressestelle Erfurt

 

Geht es nach dem Siegerentwurf eines studentischen Wettbewerbs, präsentieren sich die beiden großen Kirchen zur Bundesgartenschau (Buga) 2021 auf dem Erfurter Petersberg mit Hilfe einer leuchtend roten Holzkonstruktion. Im Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wurden Sanja Freihube und Lisa Nikolaus für ihre Idee „Der rote Faden“ von der evangelischen Landesbischöfin Ilse Junkermann und Seelsorgeamtsleiterin Anne Rademacher vom Bischof Erfurt mit dem ersten Preis ausgezeichnet.

Buga-Kirchenmotto: „Ins Herz gesät“
Entlang der früheren Klosterkirche St. Peter und Paul soll sich nach den Vorstellungen der beiden Studentinnen ein Band aus Holz ziehen, das mit seinen unterschiedlichen Höhen und Breiten in einem Bereich als Sitzgelegenheit, in einem anderen als einladende Tafel oder auch als schattenspendendes Dach dient. Zudem würde es sich auch durch das ehemalige Pulvermagazin der früheren Zitadelle Petersberg ziehen, das sich so in einen Raum der Stille verwandeln könnte. Das Rot stelle dabei den Anschluss für das ökumenische Motto der Kirchen während der Buga 2021 „Ins Herz gesät“ her, erläuterte Junkermann.
Seelsorgeamtsleiterin Anne Rademacher lobte den einladenden Charakter der Konstruktion, der für die Beweglichkeit der Christen in der modernen Gesellschaft stehe. Hier könnten die Besucher einfach ins Gespräch kommen, ohne sie erst in die Kirche holen zu müssen. Das gebe für einen wichtigen Moment die Gelegenheit, Menschen, die sich sonst eher abwehrend dem christlichen Glauben gegenüber verhielten, „etwas von unserer guten Botschaft zu erzählen“. 2021 – im Jahr der Bundesgartenschau – werde es viele Mitwirkende aus den Pfarreien brauchen, die sich auf dieses Abenteuer einlassen.
Der Erfurter Petersberg mit seiner barocken Stadtfestung soll in den verbleibenden zwei Jahren bis zur Bundesgartenschau als Kulturareal neben dem „egapark“ zur wichtigsten Ausstellungsfläche der Gartenschau entwickelt werden. Außer der Sanierung der Peterskirche, von der faktisch nur noch ein Torso ohne die beiden früheren Türme erhalten blieb, ist dafür eine verbesserte Wegeführung und der Ausbau des Kommandantenhauses zu einem Besucherzentrum vorgesehen. Zudem hat die Staatskanzlei bereits angekündigt, dass die sogenannte Defensionskaserne während der Buga wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Für eine Million Euro will sich das Land Thüringen dort während der Bundesgartenschau präsentieren.
Mit den potenziellen Partnern von Stadt und Land sowie dem Eigentümer des Areals um die frühere Klosterkirche – der Stiftung Schlösser und Gärten Thüringen – soll jetzt geklärt werden, wie die Entwürfe realisiert werden können, hieß es von der EKM. Zudem seien einige Anpassungen nötig, weil die dafür nötigen Ausgaben die eingeplanten Mittel von EKM und Bistum Erfurt noch übersteigen würden.

Viel Zeit bleibt nicht mehr …
Doch viel Zeit bleibt nicht. Man habe bereits mit der Reinigung und Konservierung der Fassaden von St. Peter und Paul, einer ursprünglich dreischiffigen romanischen Pfeilerbasilika aus dem zwölften Jahrhundert, begonnen, sagte Susanne Rott von der Stiftung Schlösser und Gärten bei der Auszeichnungsveranstaltung zum Wettbewerb. Ferner seien Reparaturen am Dach und den Regenrinnen geplant. Ein Aufwertung des Kirchenumfeldes, wie sie „Der rote Faden“ darstelle, würde diese Anstrengungen unterstützten, erklärte sie.
Zur Buga wird in Erfurt von April bis Oktober 2021 mit 1,8 Millionen Besuchern gerechnet.

(epd/tdh)