Campus Lorenzo in Leipzig
Ein Projekt mit Strahlkraft
Annett Trenz, Tobias Strieder, Maria Baumann und Jörg Wimmer (von links) versenken den Grundstein. Foto: Vinzent Antal |
Was lange währt, wird endlich gut. Das in diesem Sprichwort viel Wahres steckt, wurde am 8. Oktober wieder einmal sichtbar. An diesem Tag fiel im Leipziger Stadtteil Reudnitz-Thonberg der Startschuss für ein ganz besonderes Bauvorhaben am Campus Lorenzo. Doch der Reihe nach:
Stadtteil selbst gestalten
Die Gemeinde St. Laurentius im Südosten von Leipzig befand sich in einer unangenehmen Lage. Sie hatte eine Bauruine vor der Tür, die unliebsame Gäste anzog. Diese verunzierten auch das kirchliche Gelände. Also überlegten die Gemeindemitglieder, was man tun könne, um den Stadtteil zu gestalten und aufzuwerten. Bereits 2007 entstanden so erste Ideen und Skizzen für ein Projekt, das 2014 mit dem Grundstückskauf konkret wurde: den Campus Lorenzo. Auf rund 12 000 m² Fläche sollte ein modernes Sozial-Quartier entstehen.
Dafür brauchte es jedoch verlässliche Partner. Also bündelten das Dresdner Wohnbauunternehmen basis|d als Bauträger, der Caritasverand Leipzig, die Johanniter-Unfall-Hilfe und die Gemeinde St. Laurentius ihre Kompetenzen, um gemeinsam Leben zu gestalten. Doch bis es wirklich losgehen konnte, vergingen noch vier Jahre. Erst im Juni 2018 war der Baustart für den neuen Campus. Im ersten Bauabschnitt entstand die Caritas Kindertagesstätte „Don Bosco“, die am 14. Oktober 2019 eröffnet wurde.
Als nächstes wurde der Bau der Johanniter-Akademie Mitteldeutschland begonnen. An das Bildungsinstitut für Sozial- und Gesundheitsberufe ist auch ein Wohnheim für die Auszubildenden angeschlossen. Dieser zweite Bauabschnitt soll 2022 abgeschlossen sein. Das moderne Bildungszentrum für die Bereiche Gesundheit und Soziales soll dann über 750 Ausbildungsplätze für zukünftige Erzieher, Pflegefachkräfte und Mitarbeiter der Rettungsdienste, sowie eine moderne Umgebung für Fort- und Weiterbildungen bieten. Aktuell läuft der Innenausbau auf Hochtouren.
Nach seiner Fertigstellung soll der Campus Lorenzo so aussehen (Kreuzung Riebeck- und Stötteritzer Straße). |
Mitten in dieser heißen Phase wurde nun der Grundstein für den dritten und finalen Bauabschnitt der Quartiersentwicklung gelegt, der rund 16 Millionen Euro kosten wird. Eigentlich sollte die Grundsteinlegung schon 2020 stattfinden. Sie fiel jedoch dem Lockdown zum Opfer.
Als symbolischen Startschuss – die Bauarbeiten haben inzwischen schon begonnen – versenkten Tobias Strieder (Vorstand Caritasverband Leipzig), Maria Baumann (Assistentin des Vorstandes), Annett Trenz und Jörg Wimmer (Geschäftsführung des Bauträgers basis|d) in der Bodenplatte eine Kapsel mit wichtigen Dokumenten zum Bauvorhaben sowie aktuellen Zeitzeugnissen.
In den kommenden Jahren entsteht hier ein modernes Seniorenzentrum mit Tagespflege und Sozialstation. Auch Angebote für barrierefreies Service-Wohnen sind geplant. „Ich habe immer an dieses Projekt geglaubt und nun wird es Wirklichkeit. Mit dem dritten Bauabschnitt vollenden wir dieses für Leipzig einmalige Projekt“, sagt Tobias Strieder.
Den Menschen in jeder Lebenslage im Blick
Doch die Kooperationspartner haben nicht nur nur ältere Menschen im Blick. Es sind 74 Wohnungen mit unterschiedlich großen Wohnflächen und zeitgemäßer Ausstattung geplant. Rund zehn Prozent der neuen Wohnungen werden Sozialwohnungen sein. Darüber hinaus wird es das ambulante Angebot „Agnes Ambulant“ für hilfesuchende Familien in tagesgruppenähnlicher Struktur geben. Jörg Wimmer ergänzt: „Zusätzlich bauen wir auch kleinteilige Gewerbeflächen für Geschäfte des täglichen Bedarfs. So schaffen wir kurze Wege für den Alltag und entwickeln den Campus Lorenzo als eigenständiges Quartier, welches mit seiner ganzheitlichen Ausprägung in den Stadtteil Reudnitz ausstrahlt.“
Einen Beitrag dazu leistet vor allem der Caritasverband Leipzig mit seinen vielfältigen Hilfsangeboten für nahezu alle Lebenslagen. Denn unter dem Motto „Gemeinsam Leben gestalten“ sollen sich in dem neuen Quartier zwischen Witzgall-, Riebeck- und Stötteritzer Straße Wohnen, Arbeiten und Leben perfekt miteinander verbinden lassen.
Von Vinzent Antal