Bischof Feige in der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben

Einsatz für das Wohl aller

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Bei einem Besuch in der Fachhochschule der Polizei in Aschersleben hat Bischof Gerhard Feige die Arbeit der Beamten gewürdigt. Feige informierte sich über die Ausbildung, an der auch Seelsorger beteiligt sind.

Staatssekretärin Anne Poggemann und (im Bild dahinter) Rektor Frank Knöppler überreichen Absolventen der Fachhochschule Polizei in der Ballhaus-Arena Aschersleben ihre Zeugnisse. Mit dabei als Vertreter der Kirchen war Bischof Gerhard Feige.    Foto: Eckhard Pohl

 

Bischof Gerhard Feige hat den Dienst der Polizei in Sachsen-Anhalt gewürdigt. „Im Namen unserer Kirchen im Land möchte ich Ihnen für Ihre Bereitschaft danken, sich zum Wohle aller einzusetzen“, sagte Feige vor Absolventen der Fachhochschule Polizei in Aschersleben. „Sie haben sich für einen Beruf entschieden, der die rechtlichen, sozialen und humanitären Errungenschaften unserer Gesellschaft und ihre grundlegenden Werte bewahren und schützen will, und das in einer Zeit, in der Anstand und Respekt immer mehr schwinden, in der Umgangs- und Verständigungsformen rauer werden, ja sogar Hass und Gewalt zunehmen und versucht wird, unsere Demokratie zu untergraben“, so Feige bei der Graduierungsfeier zur Verabschiedung des 52. Bachelor-Studienjahrganges und der gleichzeitigen Übergabe der Ausbildungszeugnisse an den 43. Ausbildungslehrgang. Bei der Feier erhielten 237 Polizei-Anwärter, darunter 81 Frauen, von Staatssekretärin Anne Poggemann vom Innenministerium Sachsen-Anhalts, ihre Ausbildungszeugnisse. Inzwischen haben sie am 2. März ihren Beamtendienst als Polizeimeister beziehungsweise Polizeikommissar in Behörden der Landespolizei begonnen.
Im Anschluss an die Feier informierte sich der Bischof im Gespräch mit Rektor Frank Knöppler über die Ausbildung junger Polizisten und besichtigte die Fachhochschule am Stadtrand von Aschersleben. Knöppler berichtete von den wachsenden Herausforderungen für die Polizei und wie in Ausbildung und Studium darauf eingegangen wird. Bei einem Rundgang durch die Hochschule wurde Feige von Kirsten Försterling, Leiterin Stabsbereich I., und von Landespolizeipfarrer Marco Vogler begleitet.
 

Berufsethischer Unterricht
Gemeinsam mit evangelischen Pfarrerinnen gibt Vogler in der Einrichtung berufsethischen Unterricht. Dabei gehe es etwa um das eigene Menschsein oder um Aspekte wie extremen Stress, Amok-Situationen, Schusswaffengebrauch und Erfahrungen mit dem Tod. Wichtig sei, sich gegenseitig gut kennenzulernen. Auch ein Thementag mit einem Besuch der Benediktiner auf der Huysburg gehöre zum Programm, so Pfarrer Vogler. Die Absolventen Marten Beale und Patrick Heinrich fanden den Unterricht durchaus hilfreich, etwa wenn es darum ging, einzuüben, sich als Polizist möglichst auch in die Lage des Gegenübers zu versetzen und diese Sicht in das eigene Handeln einzubeziehen. Im Unterricht gehe es etwa auch um die Überbringung von Unfall- und Todesnachrichten zu Angehörigen. Zudem habe Pfarrer Vogler den Anwärtern, unter denen viele keine Christen sind, den christlichen Glauben vorgestellt, berichtet Patrick Heinrich. „Uns wurde zudem angeboten, uns nicht zu scheuen und nach kritischen Erfahrungen in Einsätzen durchaus die Hilfe der Seelsorger in Anspruch zu nehmen, die ja zur Verschwiegenheit verpflichtet sind“, so der evangelisch-lutherische Christ Baele.
In den Redebeiträgen der Abschlussfeier war immer wieder auch die Rede davon, dass die Kollegen stets „gesund von den Einsätzen zurückkommen“ mögen. Pfarrer Vogler hat für die Polizisten ein besonderes Gebet formuliert, mit dem sie um Mut, Stärke, Leidenschaft, Mitgefühl und Schutz bitten können.

Von Eckhard Pohl