Malteser-Campus bis Mitte 2020 fertig

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Die katholische St. Maximilian-Kolbe-Kirche in Wilhelmsburg ist in Leipzig ausgezeichnet worden. Das denkmalgeschützte Gebäude soll ein Ort der Begegnung werden. Anfang 2019 startet die Umgestaltung.

Die Maximilian-Kolbe-Kirche in Hamburg-Wilhelmsburg
Die katholische St. Maximilian-Kolbe-Kirche ist preisgekrönt.  Foto: Monika Sendker

Die Pläne zum Erhalt und zur Umnutzung der denkmalgeschützten St. Maximilian-Kolbe-Kirche im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg sind jetzt preisgekrönt. Die Initiatoren erhielten in Leipzig einen mit 10 000 Euro dotierten dritten Preis beim Bundeswettbewerb „Europäische Stadt: Wandel und Werte“. Ausgelobt wurde der Preis vom Bundesinnenministerium. Mit ihm werden Konzepte und Projekte für einen zukunftsweisenden Umgang mit dem baukulturellen Erbe geehrt.

Beispiel moderner Kirchenarchitektur

Die ehemals katholische Kirche ist nicht zuletzt aufgrund ihrer Bauform ein Wahrzeichen des Stadtteils. Sie gilt als ein Beispiel moderner Kirchenarchitektur.  Mit der ungewöhnlichen Spiralform erinnert das Gebäude an ein Ohr.

Wegen hoher Sanierungskos­ten hatte das Erzbistum Hamburg sich nicht mehr in der Lage gesehen, den 1973 vom Architekten Jo Filke erbauten Sakralbau zu erhalten. Zwischenzeitlich war ein Abriss der entwidmeten Kirche erwogen worden. Ende 2014 entschied die Erzdiözese, den Bau der Malteser Norddeutschland GmbH zu überlassen.

Das Gebäude wird in die sozialen Aktivitäten der Malteser rund um das nahe gelegene Altenpflegeheim integriert. Für die Außensanierung kommen der Bund, das Denkmalschutzamt Hamburg, die Hamburger Stiftung Denkmalpflege und das Erzbistum Hamburg auf. Den Innenausbau übernehmen die Malteser.

Der Umbau zum Malteser-Campus Maximilian Kolbe hat vor einem Jahr begonnen. Ein schadstoffbelastetes Gemeindehaus wurde abgerissen. Dort entsteht ein Neubau. „Wir wollen im Januar mit dem Rohbau beginnen“, teilt Campus-Projektleiterin Helene Hottenbacher mit. Ab Anfang 2019 solle außerdem die Kirche zum Begegnungszentrum ausgebaut werden. „Ich hoffe, dass wir Mitte 2020 das Gebäude beziehen können“, so Hottenbacher. Auf dem Campus soll es dann folgende Angebote geben: Kapelle, Elternküche, Freiwilligenzentrum und Engagementberatung, Erste-Hilfe-Ausbildung, Vorschule und Kita, muttersprachliche sozialpädagogische Familienhilfe, Hospiz- und Trauerangebote, Plaza-Fläche für Feste und Begegnungsmöglichkeiten. Das ausgezeichnete Projekt zeige „beispielhaft einen Weg zum Erhalt eines identitätsstiftenden Denkmals“, lobt Carsten Brosda, Kultursenator von Hamburg.

Text: kna/Norbert Wiaterek