Fahrradwerkstatt für Menschen in Not in Lingen hat Räder verteilt

Ab jetzt mit dem Rad zur Schule

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Die Lingener Fahrradwerkstatt für Menschen in Not arbeitet gebrauchte Räder auf und gibt sie weiter. Nun werden wieder welche verteilt. Zwei Kinderräder wurden vom Bischof finanziert.


Drei Räder konnten übergeben werden, zwei Kinderfahrräder und eins für Erwachsene. Foto: Anna Solbach

Für die „Fahrradwerkstatt für Menschen in Not“ in Lingen haben bereits viele Menschen ihre gebrauchten Fahrräder gespendet. Sie werden dort aufgearbeitet und an Bedürftige weiter gegeben. Die 1000. Fahrradspende kam von Bischof Franz-Josef Bode. Er hat allerdings kein Rad gespendet, das er selbst schon gefahren hat, sondern hat aus seinem Privatvermögen zwei neue Kinderräder finanziert. 

Die Übergabe, an der Bischof Bode wegen einer Corona-Infektion nicht wie geplant teilnehmen konnte, erfolgte an einem sonnigen Tag. Der siebenjährige Muneer Scharaf, dessen Familie aus dem Irak stammt und in Lingen-Damaschke wohnt, freute sich über sein neues Fahrrad, mit dem er zur Schule fahren möchte. Auch Geflüchtete aus der Ukraine, die in Lingen Schutz vor dem Krieg gefunden haben, waren dabei. Das zweite von Bode gespendete Kinderfahrrad ging an die zwölf Jahre alte Schülerin Alina Dovzhenko. Damit ihre Mutter  Olena sie begleiten kann, gab es für sie ein Rad aus den Beständen der Werkstatt.

Aus einem kleinen Projekt ist die Werkstatt entstanden

Diakon Christian Eilers, der die Fahrradwerkstatt in Lingen leitet, begrüßte bei dem Termin auch Oberbürgermeister Dieter Krone und Dechant Thomas Burke, der Bischof Bode vertrat, sowie Michael Altmann vom SKM, Ansgar Benedixen und Clemens Korte vom Kirchenvorstand Maria Königin. Eilers nutzte die Gelegenheit, die Idee und die Entwicklung der Einrichtung vorzustellen. „Aus dem Projekt des Pfarrgemeinderates Maria Königin Lingen und St. Marien Biene im Jahr 2015, wo Fahrräder für Menschen in Not gesammelt wurden, hat sich eine Fahrradwerkstatt entwickelt“, sagte er. 

2019 konnte der Umzug in ein ehemaliges Blumengeschäft in Nachbarschaft der ersten Werkstatt erfolgen. Die Räume wurden vorab mit großer Eigenleistung und mit finanzieller Unterstützung aus dem bischöflichen Hilfsfond für Flüchtlinge sowie der Stadt Lingen umgestaltet und mit vier Fahrradreparaturplätzen eingerichtet. Seitdem arbeitet dort ein wechselndes Team von zehn bis zwölf ehrenamtlichen Mitarbeitern jeden Dienstagnachmittag, unter ihnen Alexander Schwab, Enno Seeker, Dieter Diesen und Hugo Kruip. Besonders freut Eilers als Werkstattleiter, dass auch aus den Reihen der Migranten einige ehrenamtlich in der Werkstatt tätig sind. 

Bis heute werden reparierte Fahrräder an bedürftige Kinder und Erwachsene gegen eine Spende vermittelt. Oft in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen sozialen Organisationen und Einrichtungen wie SKM, SkF, Diakonie, allgemeine soziale Beratung der Caritas sowie dem Projekt „Kimba“ des Lions-Club in Lingen.

Anna Solbach