Abteilung Kirchengemeinden im Bistum Osnabrück
Effizienz ist seine Überschrift
Foto: DKM/Springer
Er ist 48 Jahre alt und hat gerade Verantwortung übernommen in der Kirche. Und das in einer Zeit, da alle von Krise reden, da Gläubige der verfassten Kirche den Rücken kehren, da die Einnahmen durch die Kirchensteuer zurückgehen. Wie kommt Timo Brunsmann dazu, sich gerade jetzt hauptberuflich zu engagieren? Am 1. Juli hat er die Leitung der Abteilung Kirchengemeinden im Bischöflichen Generalvikariat Osnabrück übernommen. Eine Abteilung, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Servicepartner sein wollen für die Kirchengemeinden.
Für die Antwort muss Timo Brunsmann etwas ausholen: Schon viele Jahre engagiert er sich ehrenamtlich. Sei es als Jugendleiter, als Pfarrgemeinderatsmitglied oder im Kirchenvorstand. Zurzeit ist er in seinem Wohnort Freckenhorst im Bistum Münster ehrenamtliches Mitglied des Gemeindeleitungsteams. Immer ging es ihm darum, Strukturen zu optimieren. „Effizienz ist meine Überschrift“, sagt er. Effizienz nicht um ihrer selbst willen, „sondern damit wir mehr Zeit für die Menschen haben“.
Der Zivildienst nach dem Abitur führte ihn zum Theologiestudium in Münster. Kurz war da der Weg zum Priesteramt, dann favorisierte er den Beruf des Pastoralreferenten. Weil es ihm aber die Zahlen schon immer angetan hatten, landete er schließlich bei der Darlehnskasse Münster (DKM), einer kirchlichen Bank in der Friedensstadt. Er absolvierte eine Lehre und übernahm bald verantwortliche Aufgaben.
"Für die Werke geben sie gerne ihre Unterstützung"
Dazu gehörte der Aufbau eines Stiftungswesens in verschiedenen Bistümern. Der Vorteil: Viele Menschen sehen die Institution Kirche kritisch, treten deshalb sogar aus, aber „für die Ideen, die Taten, die Werke geben sie gerne ihre Unterstützung“. Das könne über eine Stiftung gut geschehen. So bekomme der Mensch, der gibt, auch die Sicherheit, dass seine Gabe in seinem Sinne verwendet wird.
Timo Brunsmann möchte mit dem, was er tut, Transparenz erzeugen. Seine Abteilung unterstützt zum Beispiel die Kirchenvorstände in den Pfarreien, „und die Gremienmitglieder brauchen Informationen für ihre Entscheidungen“. Zum Teil müssten dafür neue Strukturen geschaffen werden. Und dies in die Hand zu nehmen, „das ist doch attraktiv“, sagt Brunsmann und kommt damit wieder zur Eingangsfrage.
So pendelt der Familienvater jetzt täglich die rund 47 Kilometer zwischen seinem Arbeitsort Osnabrück und seinem Wohnort Freckenhorst im Münsterland. Kein Problem für ihn, manchmal dauerte die Fahrt in die Innenstadt Münsters genauso lange. Und unterwegs erledigt er das, was er für seinen Job unerlässlich findet: Er kommuniziert. Das Telefon ist sein verlässlicher Partner, damit er neue Aufbrüche ermöglichen kann.