Gottesdienstfeiern in Melle-Sondermühlen

Neue Glaubensimpulse am "besonderen Mittwoch"

Image
22_02_licht_gottesdienst.jpg

In der Corona-Zeit, aus der Not heraus, verlegte die Katholische Frauengemeinschaft in Melle-Sondermühlen ihre Treffen ins Freie. Doch inzwischen kommt ihre Art, Gottesdienste zu feiern, so gut an, dass jetzt alle Freiwilligen ihre Ideen einbringen können.


Ein "besonderer Mittwoch" in der St.-Marien-Kirche in Melle-Sondermühlen. Foto: Kirchengemeinde St. Matthäus Melle

Vor der Corona-Pandemie fand jeden Mittwoch eine Abendmesse in der St.-Marien-Kirche in Melle-Sondermühlen statt. Jetzt ist dort jeder zweite Mittwoch im Monat ein „besonderer Mittwoch“. Mit diesem neuen Gottesdienstformat setzt das verantwortliche Gemeindeteam auf Vielfalt in der Gestaltung und auf Tradition beim Termin. 

Die Katholische Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) in Melle hatte die Idee. Anfangs ging es ihr um ein Zusammenkommen ohne Ansteckungsgefahr – draußen, auch im Winter, bei einem Lagerfeuer. Zum Beten, um miteinander ins Gespräch zu kommen, um der Einsamkeit im  Lockdown etwas entgegenzusetzen. Eine Andacht, eine Wort-Gottes-Feier, ein Mariengebet, Singen am Lagerfeuer: Varianten der Kontaktaufnahme mit Gott, die nicht nur die kfd-Frauen, sondern auch die Männer, die davon hörten, zum Weitermachen anregte. Schließlich hörte auch Pfarrer Michael Wehrmeyer davon.

Er war „total schnell überzeugt“, sagt Melanie Metasch, Pfarrsekretärin und Mitglied im Gemeindeteam von Sondermühlen. Pfarrer Wehrmeyer hat zugestimmt, die Gottesdienstordnung so anzupassen, dass dieses neue Format monatlich stattfinden kann. Das ehrenamtliche Gemeindeteam von Sondermühlen ist vom Bischof gesandt, um seelsorgliche Aufgaben zu übernehmen, es gestaltet die Kirche im Ort und darüber hinaus aktiv mit. In den Gesprächen zwischen Gemeindeteam, kfd und dem Pfarrer kam die Frage auf, ob es „noch Sinn macht, die Mittwochabendmesse wiederzubeleben“, so Metasch. Die neue Idee weiterzuverfolgen, fand dann mehr Zuspruch. Inzwischen sind die Beteiligten auch von draußen nach drinnen, in die St.-Marien-Kirche, umgezogen. 

Große Vielfalt an einem der kleinsten Kirchenorte im Bistum

Die Gemeinde hat den „besonderen Mittwoch“ am 8. Dezember vergangenen Jahres als ersten regelmäßigen Gottesdienst dieser Art gefeiert. Und Jeder darf das das Format auf seine Weise interpretieren. Mitte Januar habe es eine Wort-Gottes-Feier gegeben, in die ein Pfarreimitglied eigene Gedichte und biblische Impulstexte eingebracht hat, berichtet Metasch. Das sei in den ungeraden Monaten immer möglich, sagt sie. Während in den geraden Monaten das Pastoralteam um Pfarrer Wehrmeyer die Gottesdienste gestaltet, können das in den ungeraden etwa kfd und Gemeindeteam tun, aber auch alle Freiwilligen, die zu St. Marien beziehungsweise zur übergeordneten Pfarrei St. Matthäus in Melle gehören.

Während der Gottesdienst dadurch jeden Monat etwas anders gestaltet ist und damit Vielfalt verspricht, bleibt neben dem Termin eine Sache stets gleich: Es ist eine Zusammenkunft am Abend – im Winter auch mal bei Kerzenschein. Am „besonderen Mittwoch“ mit entsprechender Atmosphäre hat Metasch zuletzt bis zu 30 Teilnehmer mehr in der Kirche gesehen. Weil Sondermühlen für sich genommen im Bistum „zu den kleinsten Kirchorten gehört“, falle eine zweistellige Anzahl neuer Gesichter sofort auf, sagt Metasch.

Dass Pfarrer Wehrmeyer den „besonderen Mittwoch“ unterstützt, sei zudem ein wichtiges Zeichen dafür, dass die Zusammenarbeit von Gläubigen und Priestern in der Gemeinde erwünscht ist, so Metasch. Sie ergänzt: „Er merkt, wie wichtig es ist, wenn die Leute sich so etwas wie den ‚besonderen Mittwoch‘ wünschen und das auch sagen.“

Florens Böwering

Bis zum Sommer stehen die Termine für den „besonderen Mittwoch“ in St. Marien, Melle-Sondermühlen, bereits fest. Am 9. Februar gibt es einen Bibliologgottesdienst – eine rollenspielartige Annäherung an Bibeltexte und die handelnden Figuren darin. Am 9. März ist der Misereorgottesdienst zur Fastenaktion. Beginn ist stets um 19 Uhr. Alle weiteren Termine stehen im Gemeindebrief „kreuz und quer“.