Gütesiegel der Schulstiftung
Schulen gegen sexualisierte Gewalt
Über eine Auszeichnung freuen sich die Michaelschule in Papenburg (Oberschule) und die St.-Antonius-Grundschule in Bremen-Osterholz. Sie sind jetzt „Schule gegen sexualisierte Gewalt“.
Das Gütesiegel der Schulstiftung im Bistum Osnabrück „Gemeinsam gegen sexualisierte Gewalt“ wird an Schulen vergeben, die sich deutlich gegen sexualisierte Gewalt stellen und dabei Qualitätskriterien erfüllen. Dass sich die Michaelschule in diesem „besonders wichtigen Bereich“ zeige, „das wir hier engagiert und professionell vorgehen“, freue alle, betonte Schulleiter Thomas Springub in einer Feierstunde.
So werden in seiner Schule neue Mitarbeiter zu diesem Thema sensibilisiert und informiert; regelmäßige Fortbildungen zum „Schutz vor sexuellem Missbrauch“ und nähe-sensiblem Verhalten sind verpflichtend. Die Michaelschule verfügt darüber hinaus über ein institutionelles Schutzkonzept mit klaren Handlungsabfolgen bei Verdachtsmomenten.
An besonderen Tagen und in verpflichtenden Arbeitsgemeinschaften werden auch die Schülerinnen und Schüler im Bereich Medienethik sensibilisiert und aufgeklärt. Persönlichkeitsstärkende Programme gibt es in verschiedenen Jahrgängen, auch außerschulische Experten werden mit einbezogen. Da die Michaelschule Prävention als Querschnittsaufgabe ansieht, ist der Fachunterricht in allen Jahrgängen beteiligt. Eine besondere Bedeutung haben auch Beratungsangebote für Schüler. Ein Schulsozialarbeiter sowie zwei ausgebildete Beratungslehrerinnen haben Zeit und können Beratungsmöglichkeiten vermitteln. All diese Qualitätsstandards gilt es, regelmäßig zu reflektieren und anzupassen.
In Bremen händigte Schulrat Axel Diekmann das Schild mit der Aufschrift „Sage halt – finde Halt“ an die Leiterin der Grundschule, Annette Prevot, und Konrektorin Anja Finke aus. Mit dabei war Pfarrer Marc Weber von der Kirchengemeinde St. Raphael als Unterstützer der Schule.
Zu den Kriterien, die die Schule erfüllt, gehören regelmäßige Fortbildungen zu Fragen der Prävention, ein Schutzkonzept mit Angeboten zur Hilfestellung und Unterstützung und ein Verhaltenskodex. Für Schülerinnen und Schüler war die Teilnahme an persönlichkeitsstärkenden Programmen verbindlich.
Im Rahmen der Verkehrserziehung lernten die Kinder aus dem Bremer Osten auch, wie sie reagieren sollen, wenn sie in der Straßenbahn, im Bus, auf dem Fahrrad oder zu Fuß körperlich bedrängt oder unangemessen angesprochen werden. Die Eltern wurden ebenfalls in das Thema einbezogen.
2021 haben in Bremen bereits die katholischen Grundschulen St.-Pius-Schule und St.-Johannis-Schule sowie die St.-Johannis-Schule mit Oberschule und Gymnasium das Gütesiegel erhalten. (kb)