Hausnotrufdienst
Sicherheit auf Knopfdruck
Schnelle Hilfe kann manchmal Leben retten. Vielen Senioren gibt der Hausnotrufdienst daher ein Gefühl von Sicherheit. Er ermöglicht es ihnen, allein weiter zu Hause zu leben. Der kleine Notrufknopf funktioniert rund um die Uhr und sogar unter der Dusche.
Möglichst lange in den eigenen vier Wänden bleiben, das wünschen sich viele Senioren. Doch Kinder und Enkel fragen sich oft mit der Zeit: Was ist, wenn Oma plötzlich stürzt? Oder einen Herzinfarkt erleidet? Ein Notrufknopf kann eine schnelle Rettung sein. Er schafft Sicherheit für Menschen, die alleine leben, alt oder krank sind. Rund 130 000 Menschen bundesweit nutzen allein beim Malteser-Hilfsdienst dieses Angebot – Tendenz steigend. Im Durchschnitt sind die Nutzer 85 Jahre alt. Frank Stork von den Osnabrücker Maltesern gibt ein paar Tipps rund um den kleinen Notrufknopf:
Wie funktioniert der Hausnotruf?
Das Hausnotrufsystem besteht aus zwei Teilen: der Basisstation und einem mobilen wasserdichten Sender, der über Funk mit der Station verbunden ist. Dieser Sender wird wie eine Uhr am Handgelenk oder wie eine Kette um den Hals getragen. Drückt man im Notfall auf den Knopf, wird man automatisch mit der Notrufzentrale verbunden, die sich über eine Freisprechanlage erkundigt, was passiert ist und die notwendigen Schritte einleitet: Entweder informiert sie Angehörige oder andere Kontaktpersonen, verständigt im akuten medizinischen Notfall aber auch den Notarzt oder den Rettungsdienst. Auch bei Einbrüchen haben Senioren ihren Knopf bereits gedrückt und die Leitstelle hat die Polizei verständigt. Kommt kein Sprechkontakt zustande, kommen die Malteser und sehen nach, was passiert ist.
Das Gerät wird einfach an die Strom- und die Telefonsteckdose angeschlossen und hat etwa die Reichweite eines schnurlosen Telefons. Einmal pro Woche testen die Geräte sich selbst. Gibt es eine Fehlermeldung, klären die Malteser, ob eine Störung vorliegt oder zum Beispiel nur der Stecker herausgezogen ist.
Welche Leistungen gibt es?
Bei den Maltesern beinhaltet das Grundsicherungspaket die Aufstellung des Gerätes und die Nutzung des Hausnotrufs. Wer einen Wohnungsschlüssel hinterlassen möchte oder zum Beispiel eine tägliche Kontrolle wünscht, kann weitere Pakete dazu buchen. Davon gibt es mittlerweile eine ganze Menge. So gibt es zusätzliche Rauchmelder, die im Brandfall Alarm schlagen, oder Bewegungsmelder, die Signale geben, wenn die betreffende Person am Morgen zum Beispiel das Bad betritt. Bleibt dieses Signal aus, kommen die Malteser und kontrollieren, ob alles in Ordnung ist. Es gibt Volldetektoren, die bei ruckartigen Bewegungen, wie es oft bei Stürzen der Fall ist, einen Alarm auslösen oder Fußmatten, die signalisieren, wenn jemand darauf tritt. „Das ist für Demenzkranke mit Weglauftendenz eine gute Sache“, erklärt Frank Stork. So würden die Geräte regelmäßig weiterentwickelt, um den Service den Bedürfnissen der Nutzer anzupassen. Auch Sensoren, die den Fussboden überwachen, ob dort jemand liegt, sind bereits auf dem Markt.
Für wen ist der Hausnotruf sinnvoll?
Insbesondere für ältere und alleinlebende Senioren ist der Hausnotruf eine große Sicherheit. Aber auch für Menschen mit hoher Sturzgefahr, Epileptiker, Parkinson-, Schlaganfall- oder Herzpatienten ist dieser Service sinnvoll. Vorerkrankungen und Medikamente, die eingenommen werden, werden den Maltesern bei Einrichtung des Gerätes mitgeteilt und notiert, so dass die Helfer im Notfall über den Gesundheitszustand des Patienten gut informiert sind und den Rettungskräften gleich wichtige Informationen mit auf den Weg geben können.
Welche Bedenken haben Senioren?
Viele Senioren haben Angst, einem Fremden ihren Schlüssel anzuvertrauen. Sie beruhigt Frank Stork: „Die Schlüssel werden gesichert und es stehen keine Namen darauf, so dass außer uns niemand etwas damit anfangen kann.“ Auch hätten Senioren zu Beginn oft Hemmungen, den Alarm auszulösen. Hier rät er zum Praxistest: „Drücken Sie einfach mal den Knopf und kontrollieren, ob die Malteser wirklich arbeiten“, sagt er und schmunzelt. Das schaffe Vertrautheit, wenn man die Stimme schon einmal gehört habe und gesehen habe, dass es funktioniere.
Kurzzeitangebote und Kündigungsfristen
Auch für eine befristete Zeit kann der Notruf in Anspruch genommen werden, wenn zum Beispiel Angehörige in den Urlaub fahren. „Das geht auch für drei Wochen“, erklärt Frank Stork. Ansonsten gelte eine Kündigungsfrist von vier Wochen zum Monatsende. Bei Todesfällen oder wenn eine Heimunterbringung plötzlich notwendig wird, kann die Kündigung auch ganz unkompliziert geregelt werden. In der Regel zahlen die Kunden den Service selbst, ab Pflegestufe eins übernimmt die Pflegekasse das Grundsicherheitspaket. In der Steuererklärung können die Kosten als hauhaltsnahe Dienstleistung angegeben werden.
Astrid Fleute
Kostenloses Servicetelefon Malteser Hausnotruf: Telefon 0800/99 66 007