72-Stunden-Aktion im Bistum Hildesheim

Da macht man richtig coole Sachen

Image

Am letzten Maiwochenende engagierten sich Kinder und Jugendliche bei der 72-Stunden-Aktion des BDKJ. Unter dem Motto „Uns schickt der Himmel“ haben sie im ganzen Bistum unterschiedliche Projekte umgesetzt. Katharina Proske ist die Projektleiterin der 72-Stunden-Aktion.


Katharina Proske hat viele Projektgruppen besucht und auch selbst mitgearbeitet. | Foto: BDKJ

Wie ist die 72-Stunden-Aktion gelaufen?

Sehr gut. Wir hatten 100 Aktionsgruppen, also zu 2013 eine Steigerung um rund 20 Prozent.

Wurden alle Projekte abgeschlossen?

Soviel ich weiß, wurden alle Aufträge erfüllt. Aber manche Projekte wie das Müllsammeln vom Kanu aus entlang der Braunschweiger Oker waren nicht auf ein Ende ausgelegt, denn bei den Mengen, die dort zusammengekommen sind, werden wohl noch viele weitere 72-Stunden nötig sein. Und manchmal mussten aufgrund fehlender Zeit auch Kompromisse eingegangen und kleine Abstriche gemacht werden.

Wie war denn die Stimmung bei den Kindern und Jugendlichen?

Die war Topp! Und neben der vielen Arbeit war trotzdem immer noch Zeit  für Geselligkeit und ein schönes Miteinander.

War die Aktion auch ein bisschen Werbung, in der katholischen Jugendarbeit mitzumachen?

Nein, eine Werbeaktion war es nicht. Aber bei einigen Jugendlichen, die nicht verbandsgebunden waren, wie zum Beispiel etliche Firmlinge, ist ein Interesse an kirchlicher Jugendarbeit geweckt worden. Sie haben gesagt: „Da macht man ja richtig coole Sachen!“ Die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren jedenfalls begeistert und hochmotiviert.

Werden einige Projekte fortgeführt?

Ich habe gehört, dass die Kolpingjugend die Gräber der KZ-Häftlinge in Moringen weiter pflegen möchte. Und einige Projekte haben ja auch in Zusammenarbeit mit Naturschutzverbänden stattgefunden. Hier werden sich diese Gruppen zum Beispiel um die Pflege der gebauten Nistkästen und Insektenhotels kümmern. Auch haben Jugendliche gesagt, dass sie sich gut vorstellen können, regelmäßig ins Altenheim zu gehen, um die Bewohner zu besuchen, mit ihnen zu spielen oder spazieren zu gehen.

Wie lautet Ihr Fazit?

Ich glaube, die jungen Menschen haben in der Aktion wertvolle Erfahrungen für ihr weiteres Leben gemacht. Einige haben ihre eigenen Grenzen ausgetestet, neue Talente bei sich entdeckt oder gelernt, dass auch sie etwas in unserer Gesellschaft bewegen können. An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an den Caritasverband, der uns mit den Aktions-T-Shirts unterstützt hat und bei vielen Projekten. Darüber hinaus hat die Aktion allen, die in der Jugendarbeit tätig sind, einmal richtig gut getan, zu sehen, dass ganz viele Jugendliche in der Weite unseres Bistums unterwegs waren – Gruppen- und verbands-übergreifend, oft auch ökumenisch, und immer mit viel Einsatz. In den sozialen Netzwerken und in den Medien gab es durchweg positive Rückmeldungen. Die Aktion scheint also auch bei den Menschen angekommen zu sein.

Wird es wieder einmal eine 72-Stunden-Aktion geben?

Das wird es bestimmt, aber wann steht noch nicht fest. Es gab aber schon Signale von ein paar Gruppen, dass sie im kommenden Jahr eine eigene 72-Stunden-Aktion für sich durchführen wollen.
 
Interview: Edmund Deppe