Aktionswoche der Katholischen Frauengemeinschaft
Pilgerinnenweg mit Umweltgedanke
Um den Schutz von Natur und Umwelt geht es jetzt bei einer Aktionswoche der Katholischen Frauengemeinschaft. Auch im Bistum Osnabrück beteiligen sich Gruppen – für viele Frauen ist es die erste Aktion nach langer Corona-Pause.
Der Bundesverband der Katholischen Frauengemeinschaft (kfd) hat die Aktionswoche vom 21. bis 27. September angestoßen. Ortsgruppen sind aufgerufen, einen „nachhaltigen Pilgerinnenweg“ zu organisieren und dabei über Umweltzerstörung, Klimawandel, Ausbeutung und Ungerechtigkeit zu reden.
Auch in unserem Bistum nehmen kfd-Gruppen daran teil. Nach der Corona-Pause ist es für einige das erste größere Projekt und man spürt, dass sich die Frauen bei aller gebotenen Vorsicht auf das Treffen an der frischen Luft freuen, weil sie ein wenig Gemeinschaft erleben können.
Wie zum Beispiel in Wettrup. Dort wollen die Frauen einen kurzen Weg durch das Dorf gehen. Bei jeder Station wird die geistliche Begleiterin, Margret Hoffhaus, über die Themen der Aktionswoche reden: fairer Handel und faire Arbeitsbedingungen, die Schonung von Ressourcen und Abfallvermeidung. „Und die Art und Weise, wie wir Lebensmittel anbauen, verteilen und verbrauchen.“ Wie Hoffhaus in Wettrup ist es auch kfd-Teamsprecherin Christa Boeker in Varenrode wichtig, dass diese Anliegen auch in kleinen Orten bedacht und diskutiert werden. „Wir möchten das hier an die Frau bringen“, sagt Hoffhaus. In Varenrode wollen die Frauen sechs Kilometer an der Aa entlanglaufen. Es wird um die Themen Wasser, Nahrung, Energie und Klima gehen. „Das ist uns wichtig und man spürt auch bei den Leuten, dass sie gerade in dieser Zeit über die Umwelt und den Klimawandel nachgedacht haben“, meint Christa Boeker.
Meditationen zum Thema Schöpfung, Wasser und Nachhaltigkeit
30 Frauen haben sich für den Pilgerinnengang in Lengerich angemeldet. Laut Teamsprecherin Gabriele Joachimmeyer hat sich die kfd dort bewusst entschieden, nur einen kurzen Weg durch den Ort zu planen, damit auch ältere Mitglieder problemlos mitgehen können – sogar mit einem Rollator. „Unsere Seniorinnen sind von der Corona-Zeit ohnehin sehr betroffen.“ Unterwegs hören sie Impulse und Meditationen zum Thema Schöpfung, Wasser und Nachhaltigkeit. Am Ende steht ein Gottesdienst, der eingebunden ist in die Predigtwoche der Frauen. „Wir wollen von Hoffnung und Zuversicht sprechen“, sagt Joachimmeyer. So wie sie nehmen auch die Hunteburger Frauen Rücksicht auf die älteren Mitglieder und planen nur einen kurzen Pilgerinnenweg rund um die Kirche – zum Sonnengesang von Franz von Assisi. „Wir wollen das Verantwortungsgefühl für die Schöpfung bewahren“, betont Ursula Michel. Auch für sie ist es die erste größere Aktion seit Monaten: „Wir fangen langsam an, alle sind begeistert dabei.“
In der kfd-Region Hümmling sind laut Regionalvorsitzenden Margret Brümmer Frauen aus 24 kfd-Gruppen zu einem Gang rund um den Schlossteich von Clemenswerth in Sögel eingeladen. „Das Engagement für Klimaschutz und Nachhaltigkeit spielt in der Arbeit der kfd schon seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle“, sagt Brümmer. Sie erinnert daran, dass die Menschheit schon Ende August „so viele Ressourcen verbraucht hat wie maximal pro Jahr erlaubt wären.“ Bei der Aktion soll es daher Tipps für nachhaltiges Leben und Handeln geben: Glas statt Plastik, Wattepads aus Stoff, Obst- und Gemüsebeutel statt Plastiktüten.
Konkrete Tipps für nachhaltiges Leben
Besondere Orte der Nachhaltigkeit besuchen auch die kfd-Frauen in der Region Osnabrück. So geht es vom Dom zu den Stationen Unverpackt-Laden, Aktionszentrum 3. Welt, Contigo, Ökolädchen und Faire-Mode-Shop, wo über faire und nachhaltige Arbeitsbedingungen, Klimagerechtigkeit und Abfallvermeidung gesprochen wird. „Ziel des Weges ist es, dass jede Teilnehmerin sich ein Versprechen gibt, wie sie durch ihr tägliches Verhalten unsere Erde schützen kann“, so Helene Dieckmann-Hoffmann vom Vorbereitungsteam.
Gerade der inhaltliche Input ist auch den Frauen der kfd Schwagstorf bei Fürstenau bei dieser Aktion wichtig. „Wir wollen unsere Zugehörigkeit zur Kirche zeigen“, betont Maria Kormann-Unfeld. Alles findet draußen statt. „Es macht uns schon etwas Kopfzerbrechen, dass alles coronaconform passiert.“ So schwingen sich die Frauen am 25. September nach einem Impuls an der Kirche auf die Fahrräder und fahren zu einer Windkraftanlage und einer Biogasanlage, wo es Informationen und Impulse gibt. Den Abschluss bildet ein Besuch auf dem Hof Kemme-Möller, auf dem der Besitzer, ein begeisterter Jäger, von Flora und Fauna in der Region erzählt. Wieder am Pfarrheim angelangt, erhält jede Frau eine Tüte mit regionalen Produkten: Käse, Wurst, Eier – und einen kleinen Pilgerinnenschnaps.
Astrid Fleute/Petra Diek-Münchow